10 Jahre xart splitta!

2012 wurden wir gegründet, deswegen feiern wir dieses Jahr 10 Jahre xart splitta. Gemeinsam mit euch und für euch möchten wir 10 Jahre Rückblicke und Einblicke schaffen und diese Stück für Stück auf unserer Homepage bereitstellen.

Dabei seid IHR der wichtigste Teil der letzten 10 Jahre, denn IHR seid xart splitta. Ohne eure Beiträge, eure Ideen, eure Kraft, euren Zuspruch, euren Support und euer Vertrauen wären wir heute nicht hier – xart splitta is because we are (Ubuntu).

Wir freuen uns daher auf eure Community-Beiträge, Highlights, bewegende Gespräche, berührende Momente, die euch besonders im Herzen geblieben sind aus den letzten 10 Jahren.
Schickt uns Videos, Bilder, Texte, Audionachrichten an contact@xartsplitta.net.

Wir freuen uns auf euren Rückblick!

10 Jahre xart splitta, hier ist unser Rückblick – Wer wir sind und einige (weil es gibt zum Glück so viele) unserer Highlights.


Iris Rajanayagam war 6 Jahre fester und wichtiger Teil von xart splitta und ist nicht zuletzt der Grund warum wir heute ein Raum von und für BIPoC Communities sind. Danke, Iris, für Deine Arbeit und Loyalität, Dein Input und Deine Gedanken.
Wir sind gespannt auf Deinen Rückblick:


Was bedeutet xart splitta für dich?

Im ersten Moment ist es tatsächlich schwierig zu sagen, was xart splitta für mich bedeutet, da ich im Laufe der Zeit mit xart splitta quasi mehr oder weniger „verwachsen“ bin. Ich habe mich sehr stark mit xart splitta identifiziert und habe meine Tätigkeit dort nie ausschließlich als meine Lohnarbeit betrachtet. Auch wenn ich natürlich durch meine Arbeit dort meinen Lebensunterhalt und den meiner Familie mitbestreiten konnte.
Ich gehe hier jetzt nicht weiter darauf ein, was xart splitta im Allgemeinen ausmacht, da sich das ja auf der Website nachlesen lässt. Aber in Kürze, würde ich gerne erklären was xart splitta für mich ganz persönlich bedeutet: Im Büro hängt an der Wand ein Zitat von James Baldwin, welches wir für unsere Zwecke leicht abgeändert haben: „The place in which we’ll fit will not exist until we make it”, dies fasst für mich sehr treffend zusammen was xart für mich war und ist. Es ist ein Raum, den wir stetig kollektiv gestalten und weiterentwickeln, ein dynamischer, sich kontinuierlich verändernder Raum, so wie es auch unsere Communities sind. Ein Ort an dem wir versuchen aufeinander zuzugehen, Räume für Reflexion und Austausch zu schaffen, möglichst in einem Safer Space und auch immer in engen Kontakt mit unseren Communities und den jeweiligen Bedarfen in diesem Zusammenhang. Im Prinzip könnte xart splitta teilweise sogar als eine Art Rückzugsraum betrachtet werden, der wenn ich mich nicht irre, eine Zeitlang in der Form tatsächlich auch relativ einzigartig war in Berlin. Ein weiterer Punkt, der für mich die Arbeit von xart splitta ausmacht ist, dass wir sozusagen auch geographisch auf mehreren Ebenen eingebunden sind und wahrgenommen werden, sowohl auf Kiezebene, als auch international und dementsprechend dazu auch in unseren Formaten und Zielgruppen sehr vielfältig sind.

Natürlich gab es mit der Zeit viele Veränderung sowohl thematisch als auch strukturell, zum Glück waren das vor allem schöne und zielführende Prozesse und Veränderungen. Es gab aber auch schwierige Zeiten und bis heute bleibt xart splitta ein Raum der, wie so viele Orte dieser Art sehr prekär ist in seinem Dasein. Nun hat xart splitta zwar immerhin durch die Förderung der LADS eine gewisse Stabilität erhalten können, dennoch ist diese weiterhin temporäre Natur und bringt auch nochmal andere Veränderungsprozesse und Dynamiken mit sich, die es wieder zu navigieren gilt.

6 Jahre xart splitta – Was ist Dein Rückblick, was waren Deine Highlights?

Es ist schwierig über Highlights zu sprechen, da in den sechs Jahren so viel Tolles passiert und entstanden ist, aufgebaut und weiterentwickelt wurde. Manchmal ganz kleine Dinge in eher intimen Kreisen mit wenigen Personen und wenig Öffentlichkeit, manchmal relativ groß und mit sehr viel Aufmerksamkeit von außen. Nicht zu vergessen sind die vielen schönen, inspirierenden und auch lehrreichen Momenten mit den über die Jahre wechselnden verschiedenen weiteren Teammitglieder xart splittas. Aber ich glaube, wenn ich drei (bzw. eigentlich vier) wählen dürfte, wären es (tatsächlich auch chronologisch) zunächst, die erste größere Reihe, die ich 2016 kuratiert habe: „Dekolonisierung in Kunst und visuelle Kultur“. Ich habe das Gefühl mit dieser Reihe wurde eine Art „Meilenstein“ (oder auch eine Art Fundament) gesetzt dafür was xart splitta bzw. die Arbeit und der Ansatz von xart splitta ausmacht, in welche Richtung wir uns bewegen und welche Form der Zusammenarbeit wir uns wünschen. Aus dieser Reihe sind sehr viele Kontakte entstanden, tolle neue Ideen und mögliche weitere inhaltliche Themensetzungen erwachsen.
Als zweites Highlight würde ich unser erstes großes Symposium, was 2018 stattgefunden hat nennen: „Neue Perspektiven auf Erinnerung. Narrative.Zukunft.“. Das ist eine Veranstaltung, die noch sehr lange in meiner Erinnerung bleiben wird. Es waren zwei sehr dichte Tage, an denen wir gemeinsam mit den Teilnehmenden und Referierenden unheimlich viel erlebt, erfahren und zusammen durchgekaut haben. Dazu gehörte es einerseits sich gegenseitig zu stärken, Wissen und Erfahrungen auszutauschen sowie kollektiv BIPoC Wissen zu produzieren und andererseits auch zu diskutieren, sich uneinig zu sein und schwierige Themen anzusprechen. Für mich persönlich kann ich sagen, dass es zwei sehr schöne Tage waren, von denen ich teilweise heute noch zerre und Gespräche mit Personen habe, die mit: „Weißt du noch damals beim Symposium…“ anfangen. Im Prinzip kann von da aus auch eine Linie gezogen werden zu einem weiteren tollen Projekt und zwar „Passing it On“, dass 2019 in Kooperation mit Nicola Lauré al-Samarai durchgeführt wurde und aus dem mein letztes und derzeit absolutes Favourite entstanden ist; die Online-Plattform The Living Archives, die Juliana Kolberg (jetzige Leitung) und ich gemeinsam aufgebaut haben. Hier ist ein Raum entstanden, in dem wir das was xart splitta im realen Raum ausmacht, auch digital umsetzen und festalten konnten, was, denke ich, auch in Bezug auf Verstetigung, Nachhaltigkeit und Barrierereduzierung ein unheimlich wichtiger Faktor ist.

Wenn ich auf die 6 Jahre, in denen ich Teil von xart splitta war, zurückblicke, was in dieser Zeit alles passiert ist, muss ich vor allem an die Kontakte, Bekanntschaften, Netzwerke, (tiefen) Verbindungen u.ä. denken, die entstanden sind. Ebenso, wie an die individuellen und kollektiven Prozesse, die stattgefunden haben und auch ganz praktisch, die Reichweite und den Impact, den xart splitta mittlerweile hat.
Ich denke wichtig wäre an dieser Stelle zu erwähnen, dass das was xart splitta ausmacht auch die ganzen vielen Personen sind, die in den letzten Jahren mit uns den Raum gestaltet, unterstützt und getragen haben und als Community auch in den schwierigen Zeiten für uns da gewesen sind. Ohne die – ohne euch – wäre xart splitta nicht das, was es heute ist. Ob im Großen oder im Kleinen, nach außen sichtbar oder eher im Hintergrund bleibend etc., kurzum xart splitta ist viel mehr, sind viel mehr, als es auf den ersten Eindruck vermuten lässt. Ich könnte jetzt anfangen aufzuzählen aber die Liste wäre für diesen Rahmen einfach zu lang und ich denke diejenigen wissen wer gemeint ist und dass wir ihnen unheimlich dankbar sind.
Um den Punkt abzuschließen – und das ist ja auch eine Prämisse von xart splitta – wäre es hier passend daran zu erinnern, dass wir nicht an dem Punkt wären an dem wir sind, den Mut und die Ressourcen hätten, wenn nicht andere vor uns den Weg geebnet hätten!

Ich wünsche xart splitta von Herzen alles Gute für den weiteren Weg, viel Kraft für etwaige Hürden und viel Hoffnung und Zuversicht für die Zukunft. Ich bin dankbar, für die schöne und stärkende Zeit, die ich dort verbringen konnte.


Iris Rajanayagam ist Historikerin (Köln, Dar es Salaam und Berlin) und arbeitet zu post- und dekolonialen Theorien, Intersektionalität, Erinnerungspolitik(en) und Social Change; ihr Fokus liegt hierbei insbesondere auf der Verbindung von Theorie und Praxis. Sie ist Referentin für Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität bei der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und ehemalige Leiterin der Organisation xart splitta , wo sie u.a. die Online-Plattform The Living Archives mitinitiiert und -aufgebaut hat. Überdies lehrte sie viele Jahre an der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH) im Modul „Rassismus und Migration“ sowie im internationalen Masterstudiengang „Social Work as a Human Rights Profession”. Von 2017 bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Praxisforschungsprojekt “Passkontrolle – Leben ohne Papiere in Geschichte und Gegenwart” an der ASH (Leitung: Prof. Dr. Iman Attia) und war an der Gestaltung der Seite Verwobene Geschichte*n mitbeteiligt. Zwischen 2019 und Juni 2021 war sie Vorstandssprecherin des Migrationsrates Berlin. Iris Rajanayagam ist überdies Mitbegründerin der Radiosendung „Talking Feminisms“ bei reboot.fm.

Broschüre 2021

#CommunitiesSolidarischDenken – Überlegungen zu nachhaltiger Community-Zusammenarbeit II

Seit 2020 beschäftigen wir uns bei xart splitta schwerpunktmäßig mit #CommunitiesSolidarischDenken. In diesem Jahr (2021) ging es um Selbstidentität und Solidarität aus Unterschieden, Differenzen und Komplexitäten heraus.

Was bedeutet Solidarität? Was bedeutet community-übergreifende Arbeit und was beinhaltet und benötigt eine solidarische Praxis? Wie können wir Communities bilden, die sich auch in Abgrenzungen, weiterhin solidarisieren?

Dies haben wir wieder für euch in unserer Broschüre #CommunitiesSolidarischDenken – Überlegungen zu nachhaltiger Community-Zusammenarbeit II zusammengefasst, welche hier als download verfügbar ist.

Wenn ihr eine Print-Version haben möchtest kontaktiert uns unter contact@xartsplitta.net.

Broschüre #CommunitesSolidarischDenken 2021

Update xart splitta zum Genderstern und Genderdoppeltpunkt

Eine Sprache oder Sprachpraxis, welche mehrdimensionale Diskriminierungen mit einbezieht, herzustellen, ist ein Prozess, in welchem wir durch Ausprobieren und kritischem Hinterfragen kontinuierlich weiterlernen müssen.

Anfang 2021 gab es viel Gespräch um Gendern und den Doppelpunkt. Dieser, so hieß es, würde, bspw. in Vorleseprogrammen, Barrieren reduzieren. Auf Grund dessen hatten auch wir uns für einen Wechsel zum Doppelpunkt entschieden. Zumindest kurzzeitig. Weiterführende, recht schnell darauffolgende, Auseinandersetzungen hatten jedoch gezeigt, dass der Genderdoppelpunkt nicht nur keine weiteren Barrieren abbaut, sondern leider geradezu gegenteilig nicht hilfreich diesbezüglich ist.

Zum Nachlesen: Der deutsche Blinden- und Sehbehindertenverein e.V. hat in einem Artikel zum Thema Gendern und Barrierefreiheit grundsätzlich empfohlen, nicht mit Sonderzeichen und/oder Typografie zu gendern, da es keine einheitliche Form gibt, wie Vorleseprogramme oder Screenreader mit den Zeichen umgehen sollen und dies zu Problemen beim Vorlesen führt. Zudem sind der Genderunterstrich und der Genderdoppelpunkt für sehbehinderte Menschen schlechter sichtbar als das Gendersternchen. Da der Genderstern die am häufigsten verwendete Art des Genderns ist, wird sie am ehesten von Software und Vorleser*innen auch als Gendern erkannt.

Aus diesen Gründen haben wir uns bereits 2021 dazu entscheiden zum Genderstern zurückzukehren.

An dem Abbau von Barrieren müssen wir kontinuierlich weiterarbeiten, weshalb dies nur eine momentane Lösung darstellen kann. Solche Veränderungsprozesse wollen wir solidarisch mit und durch unsere Communities umsetzen.

Wichtig ist es uns daher euch unsere Entscheidungsprozesse transparent zu machen, um zu einem gemeinsamen Diskurs beizutragen.

Mit vielen lieben Grüßen

Euer xart splitta Team

Politics of Memories and Archives – the spaces in between – Die Referent*innen

Bahar Sanli ist Kultur – und Kommunikationswissenschaftlerin (M.A. , Humboldt Universität zu Berlin und Freie Universität Berlin) und seit 2009 als Gemeinwesenarbeiterin im Nachbarschaftshaus Urbanstraße tätig. Der Aufbau und die Begleitung von Bündnissen und Initiativen im Stadtteil, Kampagnenarbeit und die Schaffung von selbstbestimmten  Diskurs-Räumen in der Nachbarschaft zählen zu ihren Handlungsfeldern. Aktuell  koordiniert Sie mit anderen Kreuzberger Gemeinwesenarbeiter*innen  die Kampagne „KiezcouRAGE“.
Sie lehrt seit 2009 u.a. an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit. Aktuell mit dem Themenschwerpunkt „Umkämpfte Räume in einer Migrationsgesellschaft“ zu widerständiger Wissensproduktion und Erinnerungskultur.

Iman Attia ist Professorin für Critical Diversity Studies mit dem Schwerpunkt Rassismus und Migration an der Alice Salomon Hochschule Berlin und beschäftigt sich seit Anfang der 1990er Jahre mit (antimuslimischem) Rassismus aus globalhistorischer, post- und dekolonialer, post-nazistischer sowie relationaler und intersektionaler Perspektive. Außerdem ist sie an dem Forschungsprojekt “Verwobene Geschichte*n” sowie den darin eingebetteten Praxisforschungsprojekten “Erinnerungsorte. Vergessene und verwobene Geschichten” und “Passkontrolle! Leben ohne Papiere in Geschichte und Gegenwart”.

Iris Rajanayagam ist Historikerin (Köln, Dar es Salaam und Berlin) und arbeitet zu post- und dekolonialen Theorien, Intersektionalität, Erinnerungspolitik(en) und sozialem Wandel; ihr Fokus liegt insbesondere auf der Verbindung von Theorie und Praxis. Sie ist Referentin für Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und ehemalige Leiterin des Vereins xart splitta, wo sie die Online-Plattform The Living Archives mitinitiiert und -aufgebaut hat. Außerdem lehrte sie viele Jahre an der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH) im Modul “Rassismus und Migration” und im internationalen Masterstudiengang “Social Work as a Human Rights Profession”. Von 2017 bis 2019 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Praxisforschungsprojekt “Passkontrolle! Leben ohne Papiere in Geschichte und Gegenwart” an der ASH (Leitung: Prof. Dr. Iman Attia) und war an der Gestaltung der Seite “Verwobene Geschichte*n” beteiligt. Von 2019 bis Juni 2021 war sie Vorstandssprecherin des Migrationsrates Berlin. Iris Rajanayagam ist außerdem Mitbegründerin der Radiosendung “Talking Feminisms” bei reboot.fm.

Diane Izabiliza ist Filmemacherin und hat ihren Master in soziokulturellen Studien an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder abgeschlossen. Sie ist Absolventin des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule in Berlin und ausgebildete Erzieherin. Ihre Forschungsinteressen umfassen: (Anti-)Rassismus, Gender, Erinnerungskulturen und kritische Migrationsforschung. Sie arbeitete als studentische Hilfskraft in den Praxisforschungsprojekten “Verwobene Geschichte*n” und “Passkontrolle! Leben ohne Papiere in Geschichte und Gegenwart”. Im Jahr 2019 war sie Lehrbeauftragte im Fachbereich Diversity Studies/Rassismus und Migration an der Alice Salomon Hochschule in Berlin. Seit Januar 2021 ist sie Co-Direktorin des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.

Adetoun Küppers-Adebisi ist Präsident*in von AFROTAK TV cyberNomads, dem Schwarzen Deutschen Kultur-, Medien-, und Bildungsarchiv und wurde mehrfach national und international als Medien- und Kulturaktivist*in ausgezeichnet.
Seit 2002 konzipiert sie kulturelle Bildungs- und Wissenstransfer-Plattformen in Kooperation mit Institutionen wie Bundeszentrale für politische Bildung, Goethe Institut, Heinrich Boell Stiftung und Haus der Kulturen der Welt. Der May Ayim Award wurde 2004 als deutsches UNESCO Projekt zur Erinnerung an den Versklavungshandel und seine Abschaffung ausgelobt. Weitere Auszeichnungen kamen u.a. von der UN 2016 und 2020 von CIM für ein Projekt in Nigeria. Seit 2012 kuratiert sie die Black Berlin Biennale for Contemporary Art & Decolonial Discourse, die seit 2016 offizielles Projekt der UN-Dekade for People of African Descent ist. Mit African Union African Diaspora Sixth Region 2009, The African Network Germany 2012 und DaMIGRA 2015 hat sie drei Bundesverbände begründet.
Aktuell engagiert sie sich ehrenamtlich als Sprecher*in des Rates für Diversity und soziale Inklusion von Berlin Global Village, dem Berliner Eine Welt Zentrum in Neukölln und im Vorstand des Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag.

Red Haircrow is an award-winning writer, educator, psychologist and filmmaker of Native (Chiricahua Apache/Cherokee) and African American heritage, who holds a Master’s in Native American/Indigenous Studies and a BSc in Psychology. Their interests and research focuses include Indigenous game development, GLBTIIQ2S needs and suicide prevention, and inter-generational historic trauma of marginalized and minoritized groups and peoples. Red Haircrow and Flying with Red Haircrow.

Dr. Njoki Ngumi ist Schriftstellerin und feministische Denkerin, die in privaten und öffentlichen Gesundheitseinrichtungen in Kenia tätig war. Sie ist Gründungsmitglied des Nest Collective, einer kenianischen multidisziplinären Vereinigung von Künstlern, Konstrukteuren und Machern, wo sie ihre Praxis auf Film, Forschungsdesign und organisatorische, kollaborative Strategien ausgeweitet hat.
Njokis sektorübergreifende Arbeit und Organisation war auch entscheidend für die Gründung des Nest Collectives und den Aufbau von zwei inzwischen unabhängigen Organisationen: HEVA, Afrikas erste Katalysatoreinrichtung für die Kultur- und Kreativwirtschaft, im Jahr 2013 und Strictly Silk, ein Festival, ein Club und eine Multimedia-Einrichtung, die sich der Freude, dem Vergnügen, der Fürsorge und der Gemeinschaft mit und unter Menschen widmet, die aufgrund ihres Geschlechts marginalisiert sind, im Jahr 2018. Njoki befindet sich derzeit in der Postproduktion des neuesten Nest-Films, The Feminine and The Foreign.

HAN Nataly Jung-Hwa ist Vorstandvorsitzende von Korea-Verband e.V. und Gründerin der AG „Trostfrauen” und des Museums der Trostfrauen (MuT)  im Korea-Verband.
Im Alter von 16 Jahren kam sie aus Südkorea zunächst nach Stuttgart, wo ihre Mutter als Krankenpflegerin arbeitete. Sie studierte Koreanistik, Japanologie und Kunstgeschichte in Tübingen, an der Freie Universität und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Themenschwerpunkte sind Gender, Postkolonialen Theorien und Migration. Seit 2008 leitet sie die AG „Trostfrauen”, in der sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und Generationen für die Gerechtigkeit für die Frauen einsetzen und jedes Jahr ehemalige „Trostfrauen”, die im Zweiten Weltkrieg vom japanischen Militär zur Prostitution gezwungen wurde, nach Deutschland einladen. Im September 2020 stellte sie federführend die Friedensstatue  mit offizieller Genehmigung in Berlin Moabit auf, die aufgrund massiven Druckes durch die japanische Regierung beinahe entfernt worden wäre und kämpft um den Erhalt der Statue.  Im Oktober 2022 eröffnete das Museum der Trostfrauen (MuT) in den Räumen des Korea Verbandes.

Kenan Emini ist Vorsitzender des Roma Center e.V., Gründer und Leiter des Roma Antidiscrimination Networks seit 2015 und bundesweit Mitbegründer und stellv. Vorsitzender des Bundes Roma Verbandes der Dachorganisation der migrantischen Roma in Deutschland. Er machte Recherchereisen zur Situation abgeschobener Roma, unter anderem in Serbien, Kosovo, Mazedonien, aktuell auch zur Situation geflüchteter Roma aus der Ukraine in Polen, Tschechien, Deutschland. Kenan Emini ist Regisseur des Dokufilms “The Awakening” über die Situation abgeschobener junger Roma in verschiedenen Ländern, von Abschiebung bedrohter junger Roma in Deutschland und Rechtsruck in Europa.

Sea Novaa is a Bahamian-American conceptual artist and designer.  After practicing law in New York City for five years, Novaa pursued music composition and art-making in Berlin. 
Novaa’s practice centers around the theme of freedom.  Traversing several disciplines, Novaa’s work encompasses sound, performance art, movement, and shapes. 

Sinthujan Varatharajah lebt als freie*r Wissenschaftler*in und Essayist*in in Berlin, wo sie*er die Veranstaltungsreihe dissolving territories: kulturgeographien eines neuen eelam (xart splitta) kuratiert. Sie*er studierte Politische Geographie und war mit der Forschungs- und Kunstinstallation how to move an arche Teil der 11. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. 2017– 2018 war sie*er Vorstandsmitglied des Beirats für Asylfragen der Europäischen Kommission und arbeitete über mehrere Jahre hinweg für verschiedene Menschenrechtsorganisationen in London und Berlin. Essays von Sinthujan Varatharajah erschienen unter anderem bei The Funambulist, Jacobin sowie Fluter.

Ginnie schreibt (buchbar!) Texte, macht Poetry, Workshops, Vorträge und macht sich viele Gedanken zu den Verwobenheiten von Schwarzsein, beHinderung, Fatness & Queerness. Zu Ginnies liebsten Dingen gehören Eis, Wassermelone-Durstlöscher und Elefantenbabies in veränderlicher Reihenfolge.
Gerade beschäftigt sich Ginnie viel mit BeHinderung, Ahn*innen, Legacy (also dem In Tradition stehen, Weitergabe und Erbe) und Radikalität als Empowerment.

Die Berlinerin Huda hat sich selbst aus der Schule und dann ins Theater geschmissen, nach irgendwas mit Medien und einem Schauspielabschluss entschieden, freche Illustratorin und politische Bildnerin zu werden. In ihrer Freizeit hört Huda 1nen Song  in Dauerschleife. Hudas Illustrationen bewegen sich im Bereich des Halalen.

Between Self and Home: Ein diasporischer Filmclub

Auf dem Bild sind Bildstreifen in schwarz-weiß von den Filmen untereinander angeordnet abgebildet. Darüber steht diasporic filmclub und die Adresse des Veranstaltungsortes, unter den Streifen steht in blauer Schrift "Between Self and Home".

15. September – 06. Oktober, jeden Donnerstag, 19 Uhr

in der OYA BAR
(Mariannenstraße 6, 10997 Berlin)

Die Gespräche findet in englischer Lautsprache statt,
weitere Infos sind in den Filmsynopsen.

Auf dem Bild sind Bildstreifen in schwarz-weiß von den Filmen untereinander angeordnet abgebildet. Darüber steht diasporic filmclub und die Adresse des Veranstaltungsortes, unter den Streifen steht in blauer Schrift "Between Self and Home".

Für diese entfremdeten Subalternen ist “Heimat” zu “einem anderen Land” geworden. Der Verlust der Heimat bedeutet nicht nur den Verlust einer materiellen Bleibe oder eines geografischen Ortes, sondern vor allem den Verlust einer sozialen Welt, in der das eigene Leben bisher geprägt wurde. So entstanden neue Generationen, deren kulturelle Bestrebungen und Bezüge sich zwangsläufig von denen ihrer Eltern und Vorfahren unterscheiden.

Das Filmprogramm besteht aus Filmen über unsere Wurzeln, die sich nicht mehr in ihrem ursprünglichen Boden befinden. Geschichten, die manchmal zu einer Ode an oder zu einer Suche nach unserer verlorenen Heimat werden.

Wo ist Heimat? Was bedeutet “Heimat” für uns?

Der diasporische Filmclub “Between Self and Home” ist eine Kooperation mit dem POC Art Collective, kuratiert von Nahed Awwad und Necati Sönmez und der OYA BAR Kreuzberg.

Gemeinsam laden wir ein, die Filme anzuschauen, Geschichten auszutauschen und über diese grundlegenden Fragen, was und wo Heimat ist, zu diskutieren, mitunter begleitet von den Filmemacher*innen.

Programm

Necati Sönmez arbeitet als Filmkritiker, Kurator und Filmemacher. Er ist der Initiator des Which Human Rights? Filmfestivals und einer der Gründer des Documentarist Film Festivals, das bald zum wichtigsten Dokumentarfilmfestival in der Türkei wurde. Er war Jurymitglied bei über dreißig Festivals und hat verschiedene Dokumentarfilmprogramme kuratiert.

Nahed Awwad ist eine unabhängige palästinensische Filmemacherin und Filmkuratorin mit Sitz in Berlin. Sie arbeitet seit 1997 im Bereich Film und Fernsehen. Nahed erhielt ihr Diplom von der Europäischen Filmhochschule in Dänemark und hat seitdem acht Filme veröffentlicht, z. B. “25km”, “Going for Ride?”, “5 minutes from home”, “Gaza Calling”.

Nahed Awwad und Necati Sönmez sind Teil des POC Art Kollektivs.
POC Art ist ein Kunstkollektiv mit Sitz in Berlin, das sich aus Künstler*innen und Kurator*innen zusammensetzt, die den Schwerpunkt auf die Kunst von People of Color legen. Ziel von POC Art ist es, kulturelle Veranstaltungen wie Filmvorführungen, Konzerte, Vorträge und Workshops zu organisieren. Eine der vergangenen Veranstaltungen war eine Reihe von Filmvorführungen und Konzerten unter dem Titel “Music Beyond Borders”.

OYA BAR ist ein queer-feministisches Kollektiv, das die Bar in der Schokofabrik in Kreuzberg, Berlin, betreibt. Ziel ist es, ein Café, eine Bar, einen Ort der Gemeinschaft sowie ein Zuhause und einen sicheren Raum speziell für queere BIPOCs zu bieten.

Lasst uns weiter aufeinander acht geben!
Testet euch gerne vorm kommen und tragt Maske wenn möglich.


15. September, 19 Uhr

Their Algeria von Lina Soualem

2020, 73 Minuten, Algerien
Gesprochene Sprachen: Französisch und Arabisch, Englische Untertitel

Eingefügt ist das Filmplakat von Their Algeria. Abgebildet sind außer dem Titel in der Mitte auf Englisch und darunter auf arabisch, zwei Menschen, die in die Ferne schauen.

Nach 62 Jahren Ehe trennen sich Linas Großeltern, Aïcha und Mabrouk. Sie kamen vor 60 Jahren aus Algerien nach Frankreich. Seite an Seite erlebten sie ein chaotisches Leben als Einwanderer. Ihre Trennung ist eine Gelegenheit, ihren Weg des Exils zu hinterfragen.

Lina Soualem
Französisch-palästinensisch-algerische Filmemacherin und Schauspielerin, geboren und lebend in Paris. Nach ihrem Studium der Geschichte und Politikwissenschaften an der Universität La Sorbonne begann sie im Journalismus und als Programmgestalterin bei Filmfestivals zu arbeiten, um ihre Interessen für das Kino und das Studium der zeitgenössischen arabischen Gesellschaften zu verbinden. Lina arbeitete als Programmgestalterin für mehrere Filmfestivals. Ihr Debütfilm “Their Algeria” wurde auf dem Internationalen Filmfestival Visions du Réel uraufgeführt.


22. September, 19 Uhr

A Year in Exile von Malaz Usta

2020, 19 Minuten, Türkei/Syrien
Gesprochene Sprachen: Arabisch, Englische Untertitel

Das Filmposter von "A Year in Exile" ist in schwarz weiß. Darauf sind 12 als Kacheln angeordnete Bilder aus dem Film. Darunter steht der Titel des Films auf türkisch und arabisch.

Das erste Jahr eines Einwanderers in einer Großstadt außerhalb seines kleinen Landes. Durch eine Sammlung von bewegten Bildern und Tönen zeigt der Film, was er erlebt, die Bilder, die er sieht, die überfüllten Gedanken in seinem Kopf und den Zustand des emotionalen Schocks, in dem er lebt.

Malaz Usta
Der in Damaskus geborene Malaz Usta zog Anfang 2016 in die Türkei. Im Jahr 2014 begann er als Grafikdesigner und Filmeditor zu arbeiten. Seit 2018 studiert er Radio, Fernsehen und Kino an der Fakultät für Kommunikation der Marmara-Universität. Außerdem setzt er sein Doppelstudium in Filmdesign an der Fakultät für Bildende Künste fort.

Saroyanland von Lusin Dink

2012, 72 Minuten, Türkei
Gesprochene Sprachen: Türkisch und Armentisch, Englische Untertitel

Auf dem Filmposter von Saroyanland ist links eine Figur in beigem Trenchcoat abgebildet, die mit dem Rücken zu einem steht. Sie trägt einen beigen Hut, der Hinterkopf ist allerdings durchsichtig, als hätte die Person keinen Kopf. Der Hintergrund des Plakats ist türkis. Der Titel des Posters ist Mittig in englisch und türkisch angeordnet.

Im Jahr 1964 unternahm der berühmte Schriftsteller William Saroyan eine Reise zu seinem Geburtsort Bitlis, der im historischen Armenien liegt. Dieses Doku-Drama zeichnet den tatsächlichen Weg dieser Reise nach und versucht, Saroyans einzigartige Einstellung zur Zugehörigkeit zu verstehen und die Selbstfindung eines Mannes zu erleben, der den Spuren seiner armenischen Vorfahren folgte.

Lusin Dink
Nach ihrem Abschluss an der Fakultät für Film und Fernsehen der Istanbul Bilgi Universität begann Dink ihre Karriere als Regieassistentin. Sie hat rund zehn Jahre lang an vielen nationalen und internationalen Produktionen mitgewirkt und 2012 ihr erstes Doku-Drama SaroyanLand gedreht, das auf dem Istanbul Film Festival uraufgeführt wurde. Der Film feierte im selben Jahr seine internationale Premiere auf dem Filmfestival von Locarno und lief auf über 20 nationalen und internationalen Filmfestivals, wo er den Preis für den besten Balkanfilm in Sofia und den Preis für den besten Dokumentarfilm in Eriwan gewann.


29. September, 19 Uhr

Stand Still von Majdi El-Omari

2013, 104 Minuten, Kanada
Gesprochene Sprachen: Englisch

Auf dem Filmplakat von "Standstill" sind drei Gesichter abgebildet, die nach unten traurig und oder verträumt schauen. Das Plakat ist in schwarz weiß. Der Titel ist mittig angeordnet.

Nach der politischen Krise im Kanesatake-Reservat trennten sich Arihote, ein Kanienkehaka-“Mohawk” und ehemaliger Kriegsfotograf, und seine Frau. Bei dem Versuch, seinem Sohn zu helfen, der eine Ordnungswidrigkeit begangen hat, stößt Arihote auf den Rachemord an einem Nachbarn durch Wedad, einen palästinensischen Geflüchteten. Da er sich nicht in die polizeilichen Ermittlungen einmischen will, hilft er Wedad, den Tatort zu verlassen. Arihote beginnt endlich, die Beziehung zu seinem Sohn wiederherzustellen und sich darauf zu konzentrieren, seine Gefühle über den Weggang seiner Frau und den Selbstmord seines Vaters zu überwinden.

Majdi El-Omari
Nachdem er im Nahen Osten als Regieassistent und Produktionsleiter bei verschiedenen Spiel- und Dokumentarfilmen gearbeitet hatte, wurde El-Omari Filmemacher, Drehbuchautor, Produzent und Cutter. El-Omaris Autorenkurzfilme wurden auf mehreren internationalen Festivals ausgewählt. “Standstill” war sein erster Spielfilm. El-Omari lebt zwischen Haifa und Montreal und schreibt derzeit an seinem nächsten Spielfilm, während er an der Dar al-Kalima Universität in Bethlehem fiktionale Filmkunst unterrichtet.


6. Oktober, 19 Uhr

You Come From Far Away von Amal Ramsis

2018, 84 Minuten, Ägypten
Gesprochene Sprachen: Russisch, Spanisch und Arabisch, Englische Untertitel

Auf dem Filmposter von "You Come From Far Away" ist ein Bildausschnitt aus dem Film in viele Post-its aufgeteilt. Darauf ist unten eine Person abgebildet, die aussieht wie ein Schatten. Oben die Farben des Himmels sind in einem leuchtenden blau. In der Mitte ist der Titel auf arabisch und englisch abgebildet.

Stell dir vor, dein Vater ist ein palästinensischer Araber, der im spanischen Bürgerkrieg gegen Franco gekämpft hat. Stell dir vor, du hast Geschwister, kannst aber nicht mit ihnen sprechen, weil ihr nicht dieselbe Sprache sprecht. Stell dir vor, du hast eine Familie, aber du bist ohne Eltern aufgewachsen… Diese filmische Reise enthüllt die außergewöhnliche Geschichte der Familie von Najati Sidki, einem palästinensischen Brigadisten, der am spanischen Bürgerkrieg teilgenommen hat, und zeigt, wie die palästinensische Identität mit den Turbulenzen konfrontiert ist, die durch die zahlreichen Vertriebenen entstehen.

Amal Ramsis
Amal Ramsis ist eine ägyptische Filmemacherin, die in Kairo geboren und aufgewachsen ist. Sie hat zwischen 2002 und 2005 in Madrid Film studiert. Sie hat in der ganzen Welt zahlreiche Workshops mit Frauen durchgeführt, die keinerlei Erfahrung im Filmemachen haben. Ramsis ist die Gründerin und Leiterin des Cairo International Women’s Film Festival. Ihre Filme “Only Dreams” (2005), “Life” (2008), “Forbidden” (2011) und “The Trace of the Butterfly” (2014) haben mehrere internationale Preise erhalten und wurden auf vielen Festivals gezeigt.


Diese Veranstaltungsreihe findet im Rahmen des, von der LADS geförderten Projektes #CommunitiesSolidarischDenken statt.