Zusammen als People of Color?!

Freitag, 02. Dezember ab 11 Uhr

Refugio Berlin, Lenaustraße 3, 12047 Berlin

Pls. find information in English here.

Diese Veranstaltung  wird in-Präsenz stattfinden. In deutscher und englischer Lautsprache, sowie deutscher Gebärdensprache mit Verdolmetschungen.

Hiermit laden wir unsere BIPoC Communities ganz herzlich zu unserer Jahresabschlussveranstaltung von #CommunitiesSolidarischDenken ein!

Am Freitag, den 02.12. möchten wir einen gemeinsamen Raum gestalten, in welchem wir uns über Solidaritäten, dieses Jahr mit Bezug zu Selbstbezeichnungen bzw. dem Begriff “People of Color“, austauschen.

„People of Color“ wurde in den 1960er Jahren der Black-Power-Bewegung in den USA geprägt und sollte von Rassismus betroffene Menschen zusammenbringen, um gemeinsam, vereint gegen diese Diskriminierungserfahrungen zu stehen und sich in Absetzung zum Weißsein zu verstehen. 

Am Montag den 31.10 konnten wir  die Veranstaltung „People of Color: Ein Gespräch über die Geschichte von Solidaritäten“ umsetzen. Hier haben wir uns mit der Geschichte von BIPoC in den 90er bzw. 2000er sowie die politische Entwicklungen und Fragen innerhalb Deutschlands beschäftigt. 

Im Zuge unserer Abschlussveranstaltung am 2.12 möchten wir die Gespräche aus den Fokusgruppen, Communityprozessen und Veranstaltungen zusammen bringen. In einer Form von Keynotes, Panels sowie kleinen Kitchen Table Gesprächen werden wir uns austauschen wir unsere aktuellen politischen Debatten zum People-of-Color-Begriff stehen.

Wir freuen uns auch, euch dann unsere frisch gedruckte Broschüre mit Beiträgen aus unseren Communitys zur Bedeutung und Verwendung des Begriffs People of Color veröffentlichen zu können. 

Lasst uns zusammen kommen, resümieren  und diskutieren, teilen und von einander lernen und neue Solidaritäten bilden sowie alte stärken.

Programm
11.00h Anmeldung
11.30h Begrüßung
12.00h Keynote “Intersektionalität in Gebärdensprachgemeinschaften” von Asha Rajashekhar
13.45h Kitchen Tables u.a. mit Sun-Ju Choi, Saboura Naqshband, Abilaschan Balamuraley, Asha Rajashekhar
15.30h Kitchen Table Panel mit Maisha Auma, Abilaschan Balamuraley
17.30h Performance Stand-up Comedy mit Lux Venéra
18.00h Abschluss

Die Kitchen Tables
Der Programmpunkt “Kitchen Tables” soll einem Gesprächsraum nahe kommen, den viele aus unseren BIPoC Communities kennen – Gespräche am Küchentisch. An drei Küchentischen werden Gesprächspartner*innen über unterschiedliche Themen diskutieren, die unsere BIPoC Communities rund um den POC Begriff beschäftigen. Als Teilnehmende könnt ihr euch dazu setzen, einfach nur dabei sein oder sogar mitmachen.

1) People of Color – damals, heute, überall? – Sun-Ju Choi, Maureen Maisha Auma und Saideh Saadat-Lendle

Gemeinsam mit Maisha, Saideh und Sun-Ju wird People of Color als Moment der Politisierung betrachtet. Was bedeutet Selbstbezeichnung in diesem Kontext und wie müssen wir dies definieren? Wieviel Bewegung und Flexibilität bringt People-of-Color mit sich und wieviel bedarf es? Alle drei sind schon viele Jahre aktivistisch tätig und freuen sich auf einen Austausch, der sowohl geographische wie auch zeitliche Verbindungen mit einbezieht. 

2) Critical PoC-Perspektiven, (Süd)Asiatisch-Sein und Colorism – Abilaschan Balamuraley, Saboura Naqshband und Methu Thavarasa

In diesem Kitchen Table möchten Abilaschan, Methu und Saboura einen Space für folgende Fragen öffnen: Inwiefern wirkt sich Colorism auf die Debatte um “People of Color” und Selbstbezeichnungen aus? Wie verhindern (vor- und post-)koloniale Konstrukte wie Kaste, Colorism und Anti-Blackness Solidaritäten unter “PoC”? Wie könnte eine kritische und solidarische Perspektive auf (Süd-)Asiatisch- und PoC-Sein in Deutschland aussehen? 

3) Behinderung(en)? People of Color? People of Color mit Behinderung(en)! – Asha Rajashekhar und tba

Mit Asha wird es einen Austausch geben zu Ausschlüsse von BIPoCs durch Behindertenfeindlichkeit, die eigene Verortung in dominant weißen Communitys, Widerstand und mehr benötigte Solidaritäten. 

Anmeldung:
Meldet euch unter contact@xartsplitta.net an! Anmeldungen per Schrift, Video und Audio sind möglich.

Diese Veranstaltung beschäftig sich explizit mit der Auseinandersetzung von Selbstbezeichnungen von Rassismus betroffenen Menschen, deswegen sind wir sehr interessiert daran, warum du teilnehmen möchtest. Bitte beantworte uns doch bei Anmeldung folgende Fragen:

  • Auf welche Weise hast du dich bisher mit dem Thema beschäftigt?
  • An welchem Kitchen Table möchtest du teilnehmen?
  • Wie verortest/positionierst du dich zu dieser Auseinandersetzung?
  • Hast du Bedürfnisse oder brauchst du zur Teilnahme Unterstützung (z.b. Kinder Betreuung oder Sprachassistenz etc)?

Die Referent*innen

Asha Rajashekhar ist mit indischen Wurzeln in Berlin geboren. Mit ihrer Taubheit ist sie bilingual – Deutsche Gebärdensprache und Deutsche Schriftsprache – aufgewachsen. Sie arbeitet als Lehrerin und interkulturelle Koordinatorin an der Elbschule Hamburg sowie als Beauftragte für Schule beim Gehörlosenverband Hamburg e.V.

© Ralf_Jesse

Dr. Sun-Ju Choi ist Kulturschaffende/Aktivistin und Gründungsmitglied von korientation, Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. und Neue deutsche Medienmacher*innen (NdM). Derzeit arbeitet sie als stellvertretende Geschäftsführerin der NdM und ist im Vorstand von korientation und neue deutsche organisationen. 

Saideh Saadat-Lendle ist Psychologin, Aktivistin, Diversity-Ausbilderin der Organisation „Eine Welt der Vielfalt e.V.“ und freiberufliche Dozentin zu den Schwerpunkten Inter-sektionalität, Diversity, Empowerment, Antidiskriminierung und Antigewalt, Rassismus, Geschlecht/Gender und LSBTIQ. Sie gründete und leitete bis Ende 2020 den Anti- diskriminierungs- und Antigewaltbereich der Lesbenberatung Berlin e.V. – LesMigraS, ein bundesweit aktives inter- sektionales Antidiskriminierungs-, Antigewalt- und Empowerment-Projekt für Lesben, Bisexuelle, Trans* und Queere Menschen, das sich speziell an von Mehrfach-diskriminierung betroffene Menschen wendet. 

© Deborah Moses-Sanks

Prof. Dr. Maureen Maisha Auma ist Erziehungs-wissenschaftlerin und Geschlechterforscherin. Sie war seit April 2008 – Oktober 2022 Professorin für Kindheit und Differenz (Diversity Studies) an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Zwischen 2014 bis 2019 war sie Gastprofessorin an der Humboldt-Universität-Berlin, am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien und am Institut für Erziehungs-wissenschaften. 2021-2022 war sie Audre Lorde Gastprofessorin für Intersectional Diversity Studies, der Diversity and Gender Equality Network der Berlin University Alliance (BUA), am Standort TU Berlin. Aktuell ist sie Gastprofessorin für intersektionale Diversitätsforschung am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der TU Berlin.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind Diversität in Bildungsmaterialien in Ost- und Westdeutschland, Sexualpädagogisches Empowerment für Schwarze Menschen und People-of-Color in Deutschland, Kritische Weißseinsforschung, Anti-Blackness, Kindheitsforschung, Intersektionalität im Kontext von Critical Race Theory und Rassismuskritik. Sie ist seit 1993 aktiv bei der Schwarzen feministischen Selbstorganisation Generation Adefra, Schwarze Frauen* in Deutschland. Gemeinsam mit Peggy Piesche und Katja Kinder hat sie in dem wissenschaftlichen Team Diversifying Matters, eine Fachgruppe von Generation Adefra, den Berliner Konsultationsprozess „Die Diskriminierungssituation und die soziale Resilienz von Menschen afrikanischer Herkunft in Berlin sichtbar machen“ 2018 durchgeführt und darauf aufbauend einen Massnahmenkatalog zur Gleichstellung afrodiasporischer Menschen und zum Abbau von Anti-Schwarzen-Rassismus, ebenfalls im Auftrag des Berliner Senats 2021 erstellt.

© Josephine Jatzlau

Abilaschan Balamuraley (er/sie pl. he/him they) ist tätig als Community Organizer und Podcaster (Maangai Podcast). Sie leben in Berlin und arbeiten spartenübergreifend in Kulturvermittlung, Bildungs- und Community Arbeit. Abilaschan studierte in Hildesheim Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis mit Fokus Kulturpolitik im internationalen Vergleich. Seit 2020 arbeitet Abilaschan mit der Awarness Academy der Club Commission Berlin zu Diversity Themen in der Berliner Clubszene. Darüber hinaus ist Abilaschan involviert in Aktivitäten mit dem Goethe Institut Max Müller Bhavan Mumbai und der Region Süd Asien. 

Saboura Manpreet Naqshband (she/they) ist transdisziplinäre Politik-, Sozial- und Kulturwissen-schaftler:in, Künstler:in, Pädagog:in und Aktivist:in. Gegenwärtig promoviert sie zu BIPoC-Künstler:innen an der UdK Berlin. Sabouras Schwerpunkte liegen in der Intersektion von Religion und (Queer-)Feminismus, Rassismuskritik und Postkolonialer Kultureller Bildung. They ist außerdem Mitgründer:in des Kollektivs ‚Berlin Muslim Feminists‘, Mitglied im postkolonialen bildungsLab, intersektionale Berater:in, sowie Tanz- und Empowermenttrainer:in.

Methu Thavarasa (kein Pronomen) ist deutsch sozialisierte*r Eelam Tamil*in, im Raum Frankfurt a.M. geboren und aufgewachsen, und lebt seit  2016 in Berlin. Seit 2017 widmet sich Methu politischer Bildungsarbeit  für Erwachsene und an Schulen. Im Rahmen von Trainings, Fortbildungen und Vorträgen arbeitet Methu intersektional und machtkritisch zu den  Themen Kommunikation gegen Rechtspopulismus, Antirassismus, kritisches Weiß-Sein, Allyship und Diversität. Seit diesem Jahr ist Methu Teil von Netzwerk Gegenargument. Methu gibt Empowermenttrainings für rassismuserfahrene Menschen und ist Moderator*in mit explizitem Fokus auf angewandte Intersektionalität.

Die Berlinerin Huda hat sich selbst aus der Schule und dann ins Theater geschmissen, nach irgendwas mit Medien und einem Schauspielabschluss entschieden, freche Illustratorin und politische Bildnerin zu werden. In ihrer Freizeit hört Huda 1nen Song  in Dauerschleife. Hudas Illustrationen bewegen sich im Bereich des Halalen.

Lux Venérea ist eine transmediale Geschichtenerzählerin, Künstlerin und Sprecherin. Sie navigiert mit unkonventionellen Medien wie Comedy, Ironie, Sprache oder Meme und untersucht das Verhalten der herrschenden Klassen in Bezug auf die Anwesenheit von dissidenten migrantischen Körpern. Die satirischen Performances und überzeichneten Erzählungen zwingen die Zuschauer dazu, über ihre eigene Position und die autoritäre Natur der eignen Subjektivität zu reflektieren.
Nayas Arbeiten wurden in verschiedenen Theatern gezeigt, wie den Kammerspielen München, dem Gorki Theater, CCBA Barcelona, Primavera Sound, WORM Rotterdam, Belvedere Theater Wien und Berghain Kantine. Als Pädagogin und Aktivistin für die Rechte von HIV-Infizierten hat sie mit verschiedenen Institutionen wie der Aidshilfe (Berlin, Mittelhessen, Zürich), Checkpoint, TriQ, Migrationsrat Berlin, LesMigraS zusammen gearbeitet und hat an Universitäten wie der UDK, der HWR Berlin und der Willem de Kooning Akademie Vorträge gehalten.


Die Veranstaltung findet im Rahmen des von der LADS geförderten Projektes #CommunitiesSolidarischDenken statt.