People of Colour – ein Gespräch über die Geschichte von Solidaritäten

Montag, 31. Oktober 2022, 19 Uhr

BIWOC* Rising 

Mit Nicola Lauré al-Samarai, Jihan Jasmin Dean und Tahir Della

Die aktuelle Bedeutung von People of Colour prägte sich in den USA mit der Entstehung der Black-Power-Bewegung in den späten 1960er Jahren. Der Begriff sollte eine Gruppe an Menschen in ihren Kämpfen gegen rassistische Unterdrückung und in Absetzung zum Weißsein, solidarisch zusammenbringen. In den 1980/1990er Jahren wurde “People of Colour” in Deutschland in der diasporischen Bewegung aufgenommen. Seit dem bis heute haben wir die unterschiedlichsten Bezugspunkte zu dieser Selbstidentifikation entstehen lassen. Einiges an Mehrschichtigkeit ist notwendig, anderes durch Übersetzungsfehler oder Tokenism entfremdet. Im Rahmen von #CommunitiesSolidarischDenken beschäftigen wir uns dieses Jahr mit dieser Solidaritätskategorie und möchten hierfür Kontext schaffen.

Am 31.10. ab 19 Uhr bei BIWOC* Rising (Dresdener Str. 11, 10999 Berlin).

Mit euren Fragen und in einem offenen Gespräch im safer space möchten wir Geschichten teilen und uns bewegungspolitisch Erinnern mit den Aktivist*innen, die das Aufkommen von People of Colour beobachtet und selbst begleitet haben in Deutschland, u.a. mit Jihan Jasmin Dean, Nicola Lauré al-Samarai und Tahir Della.

Diese Veranstaltung ist eine Einladung an BIPoC.
Bitte schreibt uns bei der Anmeldung einige Worte zu euch.
Es gibt eine begrenzte TN-Zahl, daher meldet euch bis 24.10. unter contact@xartsplitta.net an.

Jihan Jasmin Dean ist in einem Dorf in Westdeutschland aufgewachsen, hat in Tübingen und Berlin gelebt, studiert, gearbeitet und ist inzwischen im ländlichen Raum Oberfrankens gestrandet. Sie ist Sozialwissenschaftlerin, Teil der Netzwerke von People of Color in Deutschland, und seit 2018 Geschäftsführerin eines diversitätsorientierten Jugendverbands in Jena (thueringen.bdp.org/). Sie promoviert außerdem am Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin) und bei Prof. Dr. Nikita Dhawan (Zweitbetreuerin) zum Thema Rassifizierung, Subjektivierung und Bündnispolitik in Deutschland nach 1989. Sie war Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung. 

Nicola Lauré al-Samarai ist Geschichts- und Kulturwissenschaftlerin. Sie interessiert sich für den Zusammenhang von Rassismus, Geschichte und Erinnerung sowie für dekolonisierende Bewegungs-, Erinnerungs- und Kulturpolitiken. Sie arbeitet als Autorin, Lektorin, Vermittlerin und Kuratorin und war u.a. an folgenden Projekten und Publikationen beteiligt: Labor 89: Intersektionale Bewegungsgeschichte*n aus West und Ost (2020), Decolonize ’68 (2018) und Homestory Deutschland. Schwarze Biografien in Geschichte und Gegenwart (2005–2012). Gemeinsam mit Kien Nghi Ha und Sheila Mysorekar gab sie 2007 die Anthologie re/visionen: Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand heraus. 

Tahir Della (geboren 1962) kommt aus München. Er wohnt und arbeitet in Berlin. Seit 1986/87 ist er Aktivist in der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) und seit 2001 ihr Sprecher. Seine Schwerpunkte sind unter anderem die Auseinandersetzung mit Deutschlands Kolonialer Vergangenheit und seinen Kontinuitäten, Weiterentwicklung einer inklusiveren Erinnerungskultur, Kampagnenarbeit bzgl. rassistischer Polizeigewalt und den Abbau rassistischer Bild- und Sprachpolitik in den Medien. Seit Januar 2016 besetzt er die Promotorenstelle für Dekolonisierung und Antirassismus im Bundesweiten „Eine Welt Programm“, die von der ISD betreut wird.  Neben seiner Tätigkeit bei der ISD ist er im Vorstand der Neuen deutschen Organisationen und im Vorstand von Decolonize Berlin.


Die Veranstaltung findet im Rahmen des von der LADS geförderten Projektes,  #CommunitiesSolidarischDenken statt.