Informationen zu den Referent*innen – Winter School

Edna Bonhomme ist eine antikoloniale Aktivistin, Historikerin, Schriftstellerin, Kuratorin und Pädagogin. Edna promovierte in Geschichte/Wissenschaftsgeschichte an der Princeton University und ihre Arbeit befragt Krankheit, Geschlecht, Überwachung und Verkörperung. Ihre Multimedia-Stücke sind in Galerieräumen in Prag und Wien erschienen. Als Schwarze, queeres, feministisches und postkoloniales Subjekt wird ihr Aktivismus und ihre Projekte von diasporischen Futurismen, Kräuterheilungen und bionischen Sein geleitet.

Clementine Ewokolo Burnley ist in der ehemaligen deutschen Kolonie Kamerun geboren und aufgewachsen. Sie lebt heute in Berlin und Limbe, Kamerun. Sie ist Schriftstellerin, Dichterin, Aktivistin und Mutter. Seit 2000 arbeitet Clementine als (kritische) Entwicklungskooperationsforscherin und Beraterin in England, Italien und Deutschland. In ihrem Leben und Werk lernt Sie stetig von den Personen um sich herum mit Vergnügen durch Diskriminierung erlittene Schäden zu überwinden.

Jihan Jasmin Dean ist Sozialwissenschaftlerin, Bildungsarbeiterin und eine von vier Admins der Mailingliste „Move on up!“, einem People of Color-Raum. Seit 2018 ist sie Geschäftsführerin eines Thüringer Jugendverbands (www.thueringen.bdp.org). Sie arbeitet an einer Dissertation zum Thema „Rassifizierung, Subjektivierung und Bündnispolitik in Deutschland nach 1989“. Darin befasst sie sich anhand von Selbstzeugnissen mit den Communities von Rom*nja und Sinte*zze, muslimischen Migrant*innen, Schwarzen Menschen und Jüd*innen in den ersten Jahren nach dem Mauerfall. Welche internen Prozesse haben diese Communities damals durchlaufen? Wie haben sie sich aufeinander bezogen und welche Ansätze zu Bündnissen zwischen ihnen gab es? Jihan Jasmin Dean ist überzeugt davon, dass die Beschäftigung mit Community-Geschichte(n) zu einem besseren Verständnis aktueller Prozesse beitragen kann.

Saraya Gomis Lehrende und Lernende

Moshtari Hilal studierte in Hamburg Nahost-Studien und Politik mit den Schwerpunkten Postkoloniale Theorie und feministische Geistesgeschichte. Mit ihrem oft semi-autobiographischen Werk will sie ein Verständnis für die Komplexität marginalisierter Identitäten schaffen und eine alternative Bildsprache anbieten. Ihre Porträts untersuchen die Möglichkeiten von Schönheit und Geschichtenerzählen in einem politischen Umfeld durch Gesichter. Die Arbeiten von Moshtari Hilal wurden in Deutschland, Afghanistan, Dänemark, Schweden, den USA und Kanada gezeigt und auch in lokalen und transnationalen Publikationen wie The Carton, OOMK, Missy Magazine, das Kursbuch und Das Wetter veröffentlicht.

Christiane Hutson wurde als junge Erwachsene Schwarze Hetera of Color in der Familiengründungsphase sichtbar krank. Vor diesem Hintergrund gaben ihr die Überlegungen aus der Postkolonialen Theorie, dem Disability Justice Aktivismus, den Queer und Gender Studies, sowie aus den Disability Studies Bezugsrahmen, Referenzpunkte und Perspektiven an die Hand, die sie auf zweierlei Weise nutze: Zum einen (rein praktisch) um ihre erste Schwangerschaft durchzusetzen. Zum anderen um den Erfahrungen be_hinderter und kranker People of Color einen Ort geben zu können, an dem diese Erfahrungen mitgeteilt / miteinander geteilt werden können. Um diesen Ort geht es Christiane Hutson, wenn sie in ihren Artikeln, Vorträgen, Lehrveranstaltungen und Workshops die Verwobenheit von Rassismus und Ableism veranschaulicht.

Zuher Jazmati ist Aktivist, Campaigner und DJ. Er ist in Berlin geboren und ist in Saudi Arabien aufgewachsen. Er hat in Marburg und Kairo seinen B.A. gemacht und an der London School of Economics (LSE) seinen M.Sc. in Empires, Colonialism and Globalisation absolviert. Zur Zeit ist er Campaigner bei der deutsch-syrischen NGO Adopt a Revolution und Vorstandsmitglied bei TakeOver – Verein für intersektionale Kampagnenarbeit. Seine Spezialgebiete sind (die Intersektionen von) antimuslimischer Rassismus, Queerfeintlichkeit, Dekolonisierung und koloniale Kontinuitäten.

Katja Kinder ist Schwarze deutsche Erziehungswissenschaftlerin. Sie ist stellverstretende Geschäftsführerin der RAA Berlin und ist Mitbegründerin von ADEFRA. Freiberuflich ist sie u. a. seit über 20 Jahren als Empowerment- Trainerin und transkulturelle Konfliktmediatorin mit einer Schwarzen intersektional-feministischen und rassismuskritischen Perspektive tätig.

Saideh Saadat-Lendle leitet den Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereich der Lesbenberatung Berlin e.V. – LesMigraS. Sie ist Psychologin, Diversity-Trainerin und freiberufliche Dozentin zu den Schwerpunkten Mehrfachdiskriminierung, Rassismus, Geschlecht/Gender, sexuelle Lebensweisen, sowie Sprache und Diskriminierung.

Saboura Naqshband studierte Arabistik, Politikwissenschaft und Sozial- und Kulturanthropologie in London, Kairo und Berlin. In Berlin und bundesweit ist sie als Antidiskriminierungs- und Empowerment-Trainerin tätig, v.a. für  Vereine von und für LSBTI*Q-Geflüchtete und Migrant*innen. Sie arbeitet v.a. zu den Themen (anti-muslimischer) Rassismus, Muslimischer Feminismus und Religion, Gender und Sexualität und übersetzte Lana Sirris 2017 erschienenes Buch „Einführung in islamische Feminismen“ ins Deutsche.

Onur Suzan Nobrega  PhD, lehrt und forscht am Institut für Soziologie, Schwerpunkt Kultur und Migration der Goethe-Universität Frankfurt. Sie promovierte am Goldsmiths, University of London in Medien und Kommunikation mit einer Arbeit zum Thema »Postmigrantisches Theater und kulturelle Vielfalt in den Künsten« (»Postmigrant Theatre and Cultural Diversity in the Arts: Race, Precarity and Artistic Labour in Berlin«). Zuvor arbeitete sie u.a. an der Humboldt Universität Berlin, University of the Arts London und Izmir University of Economics. Vor und neben der Wissenschaft arbeitete sie als Journalistin, Tourmanagerin für das Musikprojekt Brothers Keepers, Kuratorin am Ballhaus Naunynstrasse, und als Organisatorin und Dozentin u.a. für das Community College der Kunsthalle Mannheim.

Rena Onat ist Kunst- und Medienwissenschaftlerin und interessiert sich für Queer of Color Kritik in der visuellen Kultur. Sie positioniert sich als türkeistämmige Femme of color und arbeitet zurzeit an ihrer Doktorarbeit zum Thema „Strategien des Widerstands, des Empowerments und des Überlebens in den Werken queerer Künstlerinnen of Color im deutschen Kontext”. Sie ist Lehrbeauftragte an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin und war bis Mai 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienwissenschaft an der HBK Braunschweig und davor wissenschaftliche Mitarbeiterin im Helene-Lange-Kolleg Queer Studies und Intermedialität an der Uni Oldenburg.

Isidora Randjelović ist Dipl. Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin. Sie ist Leiterin des feministischen Romnja* Archiv RomaniPhen. Sie schreibt über Verflechtungen im Schnittpunkt von race und gender so wie Bewegungen und Selbstorganisation und engagiert sich in der IniRromnja. Isidora Randjelović ist Lehrbeauftragte an der Alice-Salomon Hochschule Berlin und Mitglied des Vorstands von RomaniPhen e.V.