Moving Into Sunlight: Decolonial Gestures, Embodied Archives

Freitag & Samstag, 12. & 13. März 2021

Eine zweitägige Veranstaltung mit Live-Kunst-Performances und Interventionen, die Körperarchive als Orte des dekolonialen Wissens, des Widerstands und der Selbstermächtigung für BIPoC, (post-)migrantische, diasporische und queere Communities in Berlin in den Mittelpunkt stellen.

Gaphic Design von Imad Gebrayel

12. März bei xart splitta *online*

13. März im Nachbarschaftshaus Urbanstraße *online*

Künstler:innen: Nathalie Anguezomo Mba Bikoro, Raju Rage + Nad MA, Nine Yamamoto-Masson, Sajan Mani + Aroh Akunth, a.s. sumukha

Kuratiert von Kathy-Ann Tan in Zusammenarbeit mit xart splitta.

“When I speak of the erotic, then, I speak of it as an assertion of […] that creative energy empowered, the knowledge and use of which we are now reclaiming in our language, our history, our dancing, our loving, our work, our lives.” – Audre Lorde, “The Uses of the Erotic: The Erotic as Power”.

“Audre Lorde schreibt über die Erotik als eine zutiefst motivierende und ermächtigende Kraft, die in den Körpern von Womxn of Colour lebt. Indem “Moving Into Sunlight” das Wissen, die Geschichte, das Lachen, die Kämpfe, die Widerstandsfähigkeit und die Macht von queeren und BIPoC-Leben in den Mittelpunkt stellt, stört und sprengt es den “westlichen”, kolonialen Blick, der diese Subjektivitäten seit Jahrhunderten gesammelt, “studiert”, seziert, rassifiziert, sexualisiert und reguliert hat. Unsere Körper sind unsere Archive. Sie halten, speichern, bewahren auf, reagieren auf und verarbeiten Erfahrungen von Trauma, Freude, Schock, Krankheit, Aufregung, Schmerz, etc. Für postkoloniale, migrantische und diasporische Subjekte wird der Körper zu einem primären Ort des Widerstands und der Ermächtigung, der Selbstrepräsentation und Transformation, für eindringliche Erfahrungen der Verbindung mit dem Leben und dem Vermächtnis derer, die vor ihnen kamen. Der Kampf um soziale Gerechtigkeit, Rechenschaftspflicht und Wiedergutmachung ist noch lange nicht vorbei, und diese Veranstaltung lädt Künstler:innen, Kulturschaffende, Aktivist:innen, Wissenschaftler:innen und alle, die sich auf die eine oder andere Weise angesprochen fühlen, ein, im Geiste des Teilens, der Fürsorge und der kollektiven Strategie zusammenzukommen.

Die Veranstaltung findet in englischer und deutscher Lautsprache und komplett online statt. BIPoC und (post-)migrantische Bewohner:innen aus der Nachbarschaft der Veranstaltungsorte in Berlin-Kreuzberg/Neukölln sind besonders willkommen. Meldet euch bitte bis zum 10.03.2021 per E-Mail über movingintosunlight@gmail.com an, wenn ihr teilnehmen möchten. Bitte gebt an, ob ihr eine Gebärdensprachdolmetschung benötigt.

Ablauf

12 März 2021

18.00h: a.s. sumukha kurze Intervention
18.30h: Sajan Mani + Aroh Akunth Performance
19.30h: a.s. sumukha kurze Intervention
20.15h: Nine Yamamoto-Masson Video-Performance
21:15h: a.s. sumukha kurze Intervention
21.30h: Schluss

13. März 2021

13.00h: Begrüßung mit Kathy-Ann Tan, Iris Rajanayagam und Bahar Sanli
13.30h: Nathalie Anguezomo Mba Bikoro Performance
14.30h: Pause
15.00h: Raju Rage + Nad MA Performance
16.00h: Pause
16.30h: Gruppen-Sessions mit Workshopleitenden auf Zoom
17.30h: Pause
18.00h: Q&A Diskussion und kollaborative Dokumentation
19.00h: Abschluss


Künstler:innen

Fotocredit: Roland Bisse Essomba 2018 RAVY Festival Goethe-Institut Yaoundé, Kamerun

Anguezomo Mba Bikoro verbindet Archäologie, Klangradio, Schrift, Textilien, Skulptur, Live-Kunst-Performances, Film und Archive zu immersiven Installationen. Die Arbeit analysiert Prozesse der Macht & Wissenschaftsfiktionen in historischen Archiven, die sich kritisch mit Migrationskämpfen und kolonialer Erinnerung auseinandersetzen. Die Künstlerin schafft Umgebungen für alternative Narrative und Zukunftsspekulationen kolonialer Widerstandsbewegungen, die von afrikanischen Frauen der deutschen Diaspora und indigenen Gemeinschaften angeführt wurden. Sedimentiert in Erzählungen von testimonialen Black-Queer-Erfahrungen von sonischen Naturarchiven, Revolte, queering ecologies und postkolonialen feministischen Erfahrungen hin zu neuen Denkmälern, die auf die unterschiedlichen Töne von Gesellschaften zwischen Wahn & Ritual reagieren. Die Arbeit bietet komplexe nicht-binäre Lesarten, die neue Untersuchungen über die Architekturen von Rassismen in Städten, die Archäologien urbaner Räume & Ökonomien traditioneller Systeme vorantreiben, indem sie die Grenzen von Technologien als funktionale Gedächtnisaufzeichnungen aufzeigen.

“Where Is Your Fire?”
what to say to you now in the soft afternoon air as you hold us all in a single death i say “where is your fire?”

i say where is your fire?
you got to fight it and pass it on
you got to find it and pass it on from you to me from me to her from her to him from the son to the
father from the brother to the sister from the daughter to the mother from the mother to the child
i say where is your fire?
i say where is your fire?
can’t you smell it ?
coming out of our past
the fire of living not dying
the fire of loving not killing
the fire blackness not gangster shadows
where is our beautiful fire that gave
light to the world?

Auszug aus “Catch the Fire” von Sonia Sanchez

Anguezomo Mba Bikoro präsentiert “Where Is Your Fire”, ein Trauerritual, das auf Archivmaterial Schwarzer Abolitionist:innen zurückgreift und die Geschichte eines verlorenen Gerichtsverfahrens aus dem 19. Jahrhundert über die Ermordung einer Herero-Prinzessin und eines gestohlenen afrikanisch-deutschen Theaterskripts nachzeichnet. Die Künstlerin folgt den vielfachen Routen Schwarzer Feministischer Schriftsteller:innen, die durch die Fiktionen botanischer Kolonialfiktionen verwoben sind und Zeugnisse antikolonialer Kämpfe und Warnungen im mythischen Geist des Drexciyan-Aufstandes übermitteln.


Fotocredit: Billie Clarken Photography

Sajan Mani ist ein intersektionaler Künstler, der aus einer Familie von Kautschukzapfern in einem abgelegenen Dorf im nördlichen Teil von Keralam, Südindien, stammt. Seine Arbeit bringt die Probleme der marginalisierten und unterdrückten Völker Indiens zum Ausdruck, und zwar durch den “Black Dalit body” des Künstlers. Manis Performance-Praxis besteht auf verkörperter Präsenz, konfrontiert mit Schmerz, Scham, Angst und Macht. Sein persönliches Rendezvous mit seinem Körper als Treffpunkt von Geschichte und Gegenwart öffnet den Blick auf den “Körper” als soziopolitische Metapher. Mehrere von Manis Performances verwenden das Element Wasser, um ökologische Themen anzusprechen, insbesondere im Zusammenhang mit den Backwaters von Kerala, sowie das allgemeine Thema der Migration. Seine jüngsten Arbeiten betrachten die Korrespondenz zwischen Tieren und Menschen und die Politik des Raumes aus der Perspektive einer indigenen Kosmologie.

Aroh Akunth ist ein:e Dalit-Queer Interdisziplinäre Künstler:in. Derzeit lebt Aroh Akunth zwischen Göttingen und Delhi. Aroh Akunth hat einen Bachelor in Sozialwissenschaften und absolviert derzeit einen Master in Modern Indian Studies. Aroh Akunth ist auch Gründer:in des Dalit Art Archive und der Dalit Queer Project Initiativen, die die Narrative ihrer Gemeinschaften in den Mittelpunkt stellen. Als Künstler:in interessiert sich Aroh Akunth für die Erforschung von Kaste und Queerness als Welten durch ihre Experimente mit Worten, Sound, Visuals und Performance.

“Shambuka” ist eine Performance, die das fortbestehende Vermächtnis der Hindu-Epen und der Kasten-Apartheid in der Politik des indischen Subkontinents im 21. Jahrhundert verortet. Im Laufe der Jahre war der Mord an Shambuka sowohl für Anti-Kasten-Gelehrte wie Ambedkar als auch für progressive Künstler:innen von akademischem Interesse. Wo Eklavya für seine Träume als Avarna bestraft wurde, zahlte Shambuka den Preis für seinen Erfolg in einer Kastengesellschaft. Die Performance regt dazu an, über die Art und Weise nachzudenken, wie die Vorherrschaft der Kaste die Identitäten, die wir verkörpern, informiert und mit ihnen interagiert, und was es für Menschen, deren Körper von der Kaste gezeichnet sind, bedeutet, in einer metaphorischen Schleife festzustecken.


Raju Rage ist ein:e zarte:r Stier (Taurus). Raju Rage ist auch ein Künstler:in und kreative:r Pädagog:in, arbeitet mit Heilungs- und Pflegeprozessen und -praktiken und verwendet Werkzeuge der Transformation und Resilienz im Angesicht von Raubbau und Extraktivismus von hetero- und homonormativen Cistemen.
@Raju_Rage

Nad MA ist ein:e wahrhaft sinnliche:r SKorpion (Scorpio). Nad MA arbeitet mit Körperlichkeit und der Politik des Körpers als Massagetherapeut:in, Körperpiercer:in, Shibari-Lehrer:in, Drag King und Workshop-Leiter:in. Nad MA interessiert sich auch für Spiritualität und die Heilung aller Wesen.
@Nadnadius

Transistenz: gegen Körper*, die wir lieben
Ein partizipatorischer Live-Stream Drag – Care – Austausch mit Raju Rage und Nad MA, zwei geschlechtsuntypischen Körpern, die ausloten, was hinter der Ästhetik und Performance von Drag liegt, und die nicht-sexuelle Intimität und erotische Kraft jenseits des Frauseins erforschen. Wir stellen euch die Alter-Egos ‘Lola Love’ und ‘Hugo’ vor und laden euch ein, euch mit uns zu solidarisieren und euch gemeinsam zu engagieren.


Nine Yamamoto-Masson ist eine französisch-japanische Künstlerin, Theoretikerin, Autorin, Forscherin und Übersetzerin. In ihrer akademischen Forschung, künstlerischen und aktivistischen Praxis analysiert sie die vergeschlechtlichte Nekropolitik der (Neo)Kolonialität im Hinblick auf die Hinterlassenschaften des europäischen und japanischen Kolonialismus, wie sie sich gegenwärtig als Machtkonfigurationen und Wissensökonomien manifestieren, die Gewalt auf Körper und Zukünfte ausüben. Sie untersucht die Organisationsformen des vernetzten Widerstands und das Wirken widerständiger Erinnerung, die hegemoniale, dominante Narrative herausfordert, wobei sie sich auf die Rolle von Kunst und interdiasporischen, internationalistischen, generationenübergreifenden Solidaritäten konzentriert. Sie ist Doktorandin an der Universität von Amsterdam.

“Nobody Died” spürt der Reibung verschiedener Formen von Auseinandersetzungen über die Trauer um Leben nach, die systematisch entwertet und gewaltsam verletzt oder genommen werden, im Kontext dessen, wie sich rassifizierte und geschlechtsspezifische Gewalt in individuellen und kollektiven Körpern ansammelt und unter den entzündeten Narben wie glühende Konstellationskarten juckt, die vorwärts und zurück durch die Zeit und über den Globus, über Generationen hinweg reichen. Es beinhaltet ein Video und eine Installation von Collagen und Zeichnungen, die auf einer fotografischen Dokumentation der spannungsgeladenen Veränderungen (und entsprechenden Nachrichten) auf Straßenebene in NYC im Frühjahr/Sommer 2020 basieren, wo die Künstlerin aufgrund von Covid gestrandet war und wie so viele gezwungen war, Trauerrituale zu improvisieren, um die Toten angesichts einer sich ständig verschärfenden auf weißer Vorherrschaft basierenden Hierarchie der Gefühle zu ehren. Die Videolesung Is a Film a Bone (2020) ist Teil eines Rituals. Sie handelt von der Trauerarbeit, davon, wie man den Toten gerecht wird, von den Kämpfen, die Vergangenheit zurückzufordern und sich die Zukunft wieder anzueignen. Es geht um die verborgenen Wurmlöcher, die die verschiedenen Raum-Zeiten verbinden, in die der Künstler verstrickt ist. Es geht darum, wie man mit dem Feuer lebt, und um seine Rolle als Geburtshelfer einer neuen Welt.


Bild: Grüne Tara. Credits: a.s. sumukha

a.s. sumukha ist Dichter:in, Gelehrte:r und Aktivist:in.

“BRAUNES KARMA * SCHWARZES DHARMA (2021)”
Fühlend, lesend und sprechend gegen den Strich, begeht a.s. sumukha Vorziege-Minderheiten-Selbstmord. Indem a.s. sumukha an die Solidarität zwischen der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA und dem Widerstand gegen das Kastesystem in Indien erinnert, wendet a.s. sumukha sich dem “Black Dharma” zu, einer aufkommenden Strömung des nordamerikanischen Buddhismus, die reformistische postvedische Praktiken mit der Black Radical Tradition verbindet. Auf diese Weise betrachtet a.s. sumukha verschiedene Beziehungen von Macht ohne Herrschaft, die a.s. sumukha auf eine Lektüre von Lordes Erotik als Macht überträgt.


Workshopleitenden

Fotocredits: Zara Zandieh

Iris Rajanayagam ist Historikerin (MA Humboldt-Universität Berlin). Sie arbeitet zu post- und dekolonialen Theorien, Intersektionalität, Erinnerungspolitik und Social Change; sie ist Leiterin des Vereins xart splitta und Dozentin an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Außerdem ist Iris Rajanayagam Vorstandsmitglied des Migrationsrates Berlin und war viele Jahre in der Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen aktiv.


Rena Onat ist Frauen*beauftragte und Kunst- und Medienwissenschaftlerin. Sie arbeitet derzeit an ihrer Doktorarbeit über Kunstwerke von QTIBIPoC-Künstler:innen im deutschen Kontext und beleuchtet dabei Ausdrucksformen von Queer of Color-Kritik in und durch Kunst und visuelle Kultur. Sie ist eine deutsch-türkische Femme of Color, die Pferde mag.


Yergalem Yagi Taffere hat viele Eisen im Feuer. Wenn sie könnte, wäre sie jedes Wochenende an einem anderen Ort und würde sich die wichtigen Geschichten verschiedener Menschen und ihrer eigenen diasporischen Lebensrealitäten anhören. Sie ist Regisseurin, Fotografin, Performerin und DJ. Derzeit arbeitet sie an “Yagi’s Kaleidoscope”.


Mai Zeidani Yufanyi ist Sozialwissenschaftlerin; in ihrer Arbeit bei Inssan e.V. beschäftigt sie sich mit Antidiskriminierung und postkolonialen Migrationsgesellschaften in Europa, Asyl- und Migrationspolitik. Als Person of Colour und Migrantin mit muslimischen und jüdischen Wurzeln in Palästina und Europa spielen intersektionale Ansätze eine zentrale Rolle in ihrer Arbeit.


Magnus Elias Rosengarten ist ein Schriftsteller und Künstler, der derzeit in Berlin lebt. In seiner Arbeit erforscht er Körper und Narrative – mittels Text, Performance, Bewegtbild und der körperlosen Stimme – die sich in der globalen Diaspora bewegen und kontinuierlich manifestieren. Er studierte an der Humboldt Universität in Berlin und schloss sein Studium der Performance Studies an der New York University, Tisch School of the Arts ab.


Sophya Frohberg ist Kuratorin und Forscherin und lebt in Berlin. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit der Sichtbarkeit Schwarzer, queerer und intersektionaler zeitgenössischer Kunst sowie mit radikalen dekolonialen Praktiken innerhalb kultureller Institutionen. Derzeit erforscht sie mit ihrer Arbeitsgruppe CCC – Curating Through Conflict with Care – Wege zu einem verantwortungsvollen, nicht-hierarchischen Kuratieren.


Kuratorin

Kathy-Ann Tan ist eine in Berlin lebende Kuratorin, Autorin und unabhängige Wissenschaftlerin für visuelle Kunst und Performance, postkoloniale und dekoloniale Theorie und Gender/Queer Studies. Sie interessiert sich für alternative Modelle der Kunstverbreitung, des Ausstellungsmachens und des Aufbaus von Institutionen, die auf Fragen der sozialen Gerechtigkeit in der heutigen Zeit abgestimmt sind. Ihr laufendes Projekt decolonialartarchives zielt darauf ab, gemeinsam ein Forum für Künstler:innen, Kurator:innen und Kulturschaffende aufzubauen, um Wege zu entwickeln, koloniale Narrative zu hinterfragen.


Programmflyer (Eng.)

Seite I
Seite II

Gefördert aus Mitteln des Programms Impact-Förderung 2021 der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa:


Diese Veranstaltung findet im Rahmen des, von der LADS geförderten Projektes #CommunitiesSolidarischDenken statt.

Online-Präsentation „The Living Archives“

Zur Dokumentation: The Living Archives – Fatima El-Tayeb

Zur Dokumentation: The Living Archives – Encarnación Gutiérrez Rodríguez

Zur Dokumentation: The Living Archives – Panelgespräch

Credits: bureau zanko

Donnerstag,  19.11.2020, 18h

The Living Archives ist eine online Plattform, die der Dokumentation, Archivierung und Bereitstellung von in BIPoC Communities entstandenen Inhalten und Wissen dient. Überdies soll die Seite als Lernportal für diese Communities genutzt werden, um dieses Wissen zu teilen und zu ergänzen. In dieser Veranstaltung wird das Projekt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Wir freuen uns auf ein Grußwort von Peggy Piesche (Bundeszentrale für politische Bildung – Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität  – D.I.D.) und auf zwei eröffnende Impulsvorträge von Fatima El-Tayeb (University of California, San Diego) und Encarnación Gutiérrez Rodríguez (Justus-Liebig-Universität, Gießen). Im Anschluss kommen wir im Rahmen der Vorstellung von The Living Archives mit Arike Oke (Black Cultural Archives, London), Tayo Awosusi-Onutor (RomaniPhen Archive, Berlin), und Nicola Lauré al-Samarai (Historikerin, Autorin, Kuratorin) ins Gespräch.

Ziel des Projektes ist es gebündelt Inhalte und Wissen, welches innerhalb von BIPoC Kontexten generiert wird/wurde, festzuhalten und zugänglich zu machen.
xart splitta versteht The Living Archives als „Resistant Knowledge Project“ (Patricia Hill Collins- dt.: „Widerstands Wissensprojekt“). Archivierung und Dokumentation werden in diesem Kontext als dekoloniale Handlungen verstanden – Konzepte und Praktiken des Archivierens werden hier in Hinblick auf deren kolonialen, rassistischen und heteronormativen Entstehungskontext neu- bzw. umdefiniert und als Mittel des „Gegenerzählens“ verwendet.

Erste Inhalte für die Seite werden sich zunächst aus der laufenden Arbeit xart splittas sowie vor allem aus Texten, Gesprächen und  Inhalten speisen, die im Rahmen des Projektes “Passing it On” entstanden sind. Ein Projekt, welches 2019 von xart splitta unter der Leitung von Nicola Lauré alSamarai und Iris Rajanayagam durchgeführt wurde und in dessen Kontext die Idee für die online Plattform entstand.

Überdies sollen weitere Inhalte im Austausch mit unterschiedlichen Einzelpersonen und Communities generiert werden. The Living Archives bleibt so ein stetiges Work-in-Progress und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteur*innen bei der weiteren Gestaltung und Entwicklung der Seite.

Programm

18:00: Grußwort Peggy Piesche (Bundeszentrale für politische Bildung – Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität  – D.I.D.)

18:15: Vorstellung The Living Archives mit Iris Rajanayagam und Juliana Kolberg (xart splitta)

18:30: Impulsvorträge: Fatima El-Tayeb und Encarnación Gutiérrez Rodríguez

19:15-20:45: Panelgespräch mit Arike Oke, Tayo Awosusi-Onutor und Nicola Lauré al-Samarai. Moderation: Iris Rajanayagam

Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Lautsprache statt.

Anmeldungen bitte bis zum 17.11.2020 an: contact@xartsplitta.net

Die Zugangsdaten zur Veranstaltung werden am 18.11.2020 an alle angemeldeten Personen verschickt.

Der Link zur Seite wird ab dem 19.11.2020 unter www.xartsplitta.net verfügbar sein.


The Living Archives wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.


Referent*innen

Arike Oke ist die Direktorin des Black Cultural Archives, in London.  Sie ist seit über 15 Jahren im Bereich des Erinnerungskultur und Heritage tätig. Sie war u.a. am Projekt “Connecting Histories” in Birmingham, UK sowie am Aufbau des Archivs der “Wellcome Collection” tätig und hat den ersten Black History Month in Hull mitveranstaltet. Sie ist Vorstandsmitglied der strategischen Initiative “Unlocking Archives” der National Archives, Richmond, UK und ist Fellow des Programms “Museums and Resilient Leadership” des Arts Council England. https://blackculturalarchives.org/

Tayo Awosusi-Onutor ist Sängerin, Autorin, Regisseurin, Politische Aktivistin, Mutter und lebt in Berlin. Sie bezeichnet sich selbst als Afro-Sintezza. Ihre Musik interpretiert siein Englisch, Deutsch und Romanes. Außerdem leiht sie ihre Stimme Film und TV als Synchronsängerin und -sprecherin. Tayo studierte Germanistik und Multimedia. Sie ist Vorstandsmitglied von RomaniPhen e.V. und Mitglied der IniRromnja. Sie beschäftigt sich mit den Themen Bildung, Geschichte und Bürgerrechtsbewegung.
2017 veröffentlichte sie die Dokumentation „Phral mende – Wir über uns. Perspektiven von Sinti und Roma in Deutschland.“ Tayo engagiert sich darüber hinaus politisch in verschiedenen Communities
of Colour. Weitere Informationen finden sich unter www.tayo-online.de und www.romnja-power.de

Encarnación Gutiérrez Rodríguez ist Professorin für Soziologie an der Justus-Liebig-Universtität, Giessen. In Lehre und Forschung beschäftigt sie sich mit Fragen der globalen Ungleichheiten und deren lokalem Ausdruck insbesondere in Deutschland, Spanien und Großbritannien. Ihr Interesse gilt außerdem den (post)marxistischen und dekolonialen Perspektiven auf feministische und queere Epistemologie und deren Anwendung in den Bereichen Migration, Arbeit und Kultur. Derzeit arbeitet sie über affektive Arbeit/Materialitäten, institutionellen Rassismus, rassistischen Kapitalismus und die Kolonialität der Migration. Sie ist u.a. Mitglied des Beirats von “Wagadu. A Journal of Transnational Women’s and Gender Studies” und der Forschungsgruppe Migration und Menschenrechte. Sowie Herausgeberin der Reihe Anthem Studies in Decoloniality and Migration.

Nicola Lauré al-Samarai ist Geschichts- und Kulturwissenschaftlerin. Zu ihren Interessenschwerpunkten gehören Schwarze und Diaspora-Studien, Critical Race Feminism(s), Konzepte von Kreolisierung und Poetiken der Beziehung sowie dekolonisierende Erinnerungs- und Kulturpolitiken im Kontext von Intersektionalität und Erfahrung. Sie arbeitet als Autorin, Lektorin, Vermittlerin und Kuratorin. Sie war u.a. an folgenden Projekten beteiligt: Labor 89: Andere Perspektiven auf die Wendezeit (2019/2020), Grenzgänger*innen: Schwarze und Osmanische Präsenzen in der Metropole Berlin um 1700 (2018/2019), Decolonize ’68 (2018), conzepte. Neue Fassungen politischen Denkens (2010/2011), Homestory Deutschland. Schwarze Biografien in Geschichte und Gegenwart (2005–2012).

Fatima El-Tayeb ist Professorin für Literatur und Ethnic Studies an der University of California, San Diego. In ihrer Arbeit widmet sie sich der Dekonstruktion von strukturellem Rassismus im „farbenblinden“ Europa und zentriert Widerstandsstrategien unter rassifizierten Communities. Neben zahlreichen Artikeln publizierte sie UnDeutsch. Die Konstruktion des Anderen in der postmigrantischen Gesellschaft (transcript 2016), Anders Europäisch. Rassismus, Identität und Widerstand im vereinten Europa (University of Minnesota Press 2011) und Schwarze Deutsche. Der Diskurs um „Rasse“ und nationale Identität 1890– 1933 (Campus 2001).

Neue Perspektiven auf Erinnerung(en).Narrative.Zukunft

Aus: “Decolonial Tours” (www.anguezomo-bikoro.com). © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jule Roehr

5. und 6. Juli 2018

Flyer_Neue_Perspektiven

In diesem zweitägigen Symposium, bestehend aus Vorträgen, Workshops, Gesprächsrunden und Performances, soll es darum gehen Rassismus und andere Formen von derzeit in Deutschland vorhandenen gesellschaftlich und institutionell produzierten Ausschlüssen & Diskriminierungen, sowie den Widerständen dagegen, durch eine ausdrücklich historische Perspektive zu betrachten und zu analysieren. Die Frage nach der Rolle von Archivierung und Dokumentation im Kontext von rassismus- & diskriminierungskritischen sowie anti- und dekolonialen Widerstandstrategien soll ins Zentrum gerückt werden und der „Blick zurück“ in diesem Kontext Basis und Ausgangspunkt für potentielle Ausblicke in die Zukunft sein. Wichtige Fragen, die in diesem Kontext gestellt werden sind:

  • Müssen neue Formen der Interventionen, der Bündnisschließung, der Handlungsstrategien im Umgang mit Diskriminierung, Hass und politisch motivierter Gewalt in all ihren Formen gefunden werden?
  • Was können wir aus vergangenen Erfahrungen und Praktiken lernen?
  • Wie kann Erinnerung zugleich ein Blick in die Zukunft sein?
  • Und welche Rolle spielt hier eine Zusammenarbeit von Akademiker*innen, Aktivist*innen, Künstler*innen,… über verschiedene Generationen hinweg?

Das Symposium soll ebenso aufzeigen, inwieweit eine historische Perspektivierung Ansätze für ein besseres Begreifen und die Analyse gegenwärtiger gesellschaftlicher Verhältnisse bieten kann. Gleichzeitig sollen Lösungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume entwickelt werden. Nicht zuletzt soll mit dem Symposium auch der Versuch unternommen werden die gewaltvolle koloniale Geschichte der Archivierung zu beleuchten und diese mit Gegennarrativen zu durchbrechen.

Wir freuen uns auf ein Keynote-Gespräch mit Nikita Dhawan, Fatima El-Tayeb und Macarena Gómez-Barris (Moderation: Emilia Roig), auf den Publikations-Launch von Geschichte Schreiben (Neue Rundschau 2018/2), herausgegeben von Sharon Dodua Otoo und Manuela Bauche, sowie auf viele, weitere Gäste.

Näheres zum Programm hier: www.xartsplitta.net/programm_neue_perspektiven/


Eine Veranstaltung von: xart splitta e.V.

In Kooperation mit und veranstaltet im:

Nachbarschaftshaus Urbanstraße, Urbanstraße 21, 10961 Berlin. Anfahrt: www.nachbarschaftshaus.de/kontakt/anfahrt/

 

Gefördert von:

Senatsverwaltung für Kultur und Europa

 

Mit freundlicher Unterstützung von:

 

Dekolonisierung in Kunst und visueller Kultur

Was genau heißt Dekolonisierung in Kunst? Wie kann Kunst als Medium wahrgenommen werden, durch das Dekolonisierungsprozesse initiiert werden? Dies ist sowohl für Produzen_tinnen als auch Rezipien_tinnen von Kunst wichtig, die so zu neuen Perspektiven angeregt werden könnten.

Welche Rolle spielen eigene künstlerische und kulturelle Interventionen für Schwarze Kunstschaffende und Kunstschaffende of Colour in der Analyse von Erinnerungskulturen in Deutschland und Europa – vor allem in der Bewältigung und Überwindung der damit verbundenen Traumata? Welche Bedeutungen haben künstlerische Interventionen heute für gesellschaftliche Selbstverständnisse und politischen Aktivismus? Das Bestehen kolonialer Kontinuitäten ist heute wieder einmal sehr deutlich und erinnert (uns) daran, wie wichtig jegliche Formen des antikolonialen und rassismuskritischen Widerstandes sind.
Diesen Fragen möchten wir in dieser Reihe nachgehen. Anhand von unterschiedlichen Veranstaltungen nähern wir uns diesen Fragen sowohl theoretisch als auch performativ an.

screenshot_flyer

flyer dekolonisierung als pdf-version

Auftaktveranstaltung: 10. Juni, 19 Uhr: Ausstellungseröffnung „Blowback“

von Rajkamal Kahlon. Mit Vortrag und Artist-Talk von und mit Sandrine Micossé-Aikins. Rajkamal Kahlons Arbeit Online
In Kooperation mit dem OKK – Organ Kritischer Kunst – organ of critical art. Veranstaltung findet im OKK statt: okk/raum29, Prinzenallee 29, 13359 Berlin-Wedding. www.kritische-kunst.org (Mit Rampe Rollstuhlgerecht)

PM_Rajkamal_Kahlon_Blowback (engl.)

In jüngeren Jahren wurden deutsche kulturelle Institutionen, vor allem Theater, stark für ihre Verwendung von rassistischen künstlerischer Mittel kritisiert. Meist wurden diese kritische Interventionen als übermäßig  „aggressiv“, „gewaltvoll“ und nicht selten sogar als „Zensur“ abgestempelt. Die Gewalt die in rassistischer Symbolik und rassistischen Erzählungen inhärent ist wird selten als solche erkannt. Die Rolle diese als Trigger oder zumindest Legitimation für tatsächliche physische Gewalt  gegen rassifizierter Körper wird zum großen Teil übersehen. Anhand von Rajkamal Kahlons Ausstellung  „Blowback“, wird Sandrine Micossé Aikins über Potenzial, Möglichkeiten, Herausforderungen und Grenzen von kultureller Arbeit als Instrument (dekolonialen) Widerstandes sprechen.

Veranstaltung auf Facebook hier

und

hier: www.facebook.com/events/609954492501203/

Ausstellungsdauer: 10. Juni – 10. Juli. Öffnungszeiten OKK: Do.-So. 15-19 Uhr

Audioaufnahme Eröffnung

16. Juni, 19 Uhr: Vortrag und Performance: Sichtbarmachung der Wissensarchive von Schwarzen Menschen und People of Colour

Vortrag von Rena Onat mit Performance von Serfiraz Vural.

Rena Onat nimmt in ihrem Vortrag ein Bild der Künstlerin of Colour Sunanda Mesquita als Ausgangspunkt, um darüber zu sprechen, wie – mittels Kunst – Schwarze/PoC (queer-) feministische Perspektiven und Wissensarchive sichtbar gemacht werden. Oder besser: Wie (queere) feministische Schwarze Künstler_innen und Künstler_innen of Color Kunst für Prozesse von Queering und Dekolonialisierung in einer Weise nutzen, die nicht nur Widerstand gegen Rassismus und Heteronormativität leistet, sondern zugleich utopische Potentiale im Sinne von José Esteban Munoz’ Begriffen von Utopie und Queer Futurity beinhaltet. Das Sichtbarmachen von Wissensarchiven beziehungsweise das Erheben eines Anspruchs auf Urheberschaft/Autorschaft eines Wissens, welches von Schwarzen und People of Color, ausgehend von Reflexionen über Rassismuserfahrungen und weiße Vorherrschaft, geschaffen wurde, ist eines der zentralen Themen von Sunanda Mesquitas Bild „Silenced by Academia“. Die Arbeit verweist jedoch darüber hinaus auf die Möglichkeit einer radikalen utopischen (queer)feministischen Schwarzen/PoC Kollektivität/Community und Solidarität.”

Die Performance “Körper im Widerstand” erforscht wie über Sound, Gesang und Tanz im Alltag kurdischer Communities Kollektivität und Widerstand gelebt wird. Welche Geschichten erzählen uns Sounds, die wir oft beiläufig in Gesprächen einsetzten. Woher kommt die Kraft in kurdischen Klageliedern? Sind kurdische Tänze auch Tänze des Widerstandes? Die Performance ist ein Versuch, kurdische nonverbale Widerstands-Geschichten zu erforschen und in diesem Zusammenhang verschiedene Formen der Tradierung widerständigen Wissens zu beleuchten.

Veranstaltung auf Facebook

24. Juni, 18h: Offenes Atelier mit Rajkamal Kahlon

Im Rahmen von Kolonie Wedding www.koloniewedding.de/

26. Juni, 19h: Artist-Talk mit und von Rajkamal Kahlon

(Eng.), Ort: OKK – Organ kritische Kunst. Im Rahmen von Kolonie Wedding www.koloniewedding.de/

22. September, 18h: In the Breaks – Decolonising Popular Music

Soundinstallation und Input von Janine Jembere und Sky Deep. Anschließend Artist Talk. (Eng.)

Im Dialog, durch Platten von Heldinnen, ein-Hit-Music-Wundern und Musikgeschäft-Saboteur_innen werden wir die klanglichen Aspekte von Widerstand, Verweigerung und Revolten einschalten.

Der Abend wird unterschiedliche akustische Strategien in einer Geschichte von (meist) North Atlantic Musik verfolgen.

Wir feiern Songs, die auf Empowerment, kollektive Analysen, Gebrochenheit und Mobilisierung abzielen. In the Breaks ist der Raum und Zeit, wo Trauer, Wut, Mut und Freude geteilt werden und denen es gewidmet ist.

für den Event auf facebook

oder hier: https://www.facebook.com/events/1576049729369775/

06. October, 18h: Decolonising Art and Visual Culture – Reconstructing Homelands Through Writing

Input und Performance mit Sinthujan Varatharaja and Garunya Karunaharamoorthy. Anschließend Publikumsgespräch.

Following the destruction of the Jaffna Library in 1981 as part of a Sri Lankan state-led strategy of war and genocide against Eelam Tamil people, much of Eelam Tamil literary production has been concerned with the violence inflicted upon Tamil bodies and its tragic aftermaths. Today, more than a third of Eelam Tamils have been displaced from their homeland and live in exile across Asia, Europe, North America and Australia. This includes renowned writers and other critical artists who sought refuge in unfamiliar landscapes. Exile has, however, also given birth to a new generation of writers and narrative styles that have shaken up the Tamil literature world. What does exile then mean for Eelam Tamil people and their rich literary body?

In this session, Garunya Karunahamoorthy and Sinthujan Varatharajah interrogate how statelessness affects the contemporary literary existence of Eelam Tamils as a displaced people and what challenges exile produces for storytelling.

*The event will be held in English*

Facebook event

20. October, 18h: Artificial Irruptions: A typographical Journey of the Heart Emancipated Herself from the Brain

Live Video-Performance von Rima Najdi & Zara Zandieh (Eng.)

A typographical journey of the heart emancipated herself from the brain.

The heart says:

“You pretend to know. You pretend that the brain makes your daily decisions. Rationality is not only considered “civilized” but also a Eurocentric way of putting everything in relation to one another and shaping constellations within this planet. Shaping how your positioning and perspectives, your values and morals, your belief systems and identities are related to everything.

Do you believe you know? Are you more in control when you trust your rational decisions and thoughts?”

She whispers: “I will show you a secret you already know.”

Facebook event

03. November, 18h: Resisting Invisibilities: Performing (De)Colonialities

Performance mit Nathalie Anguezomo Mba Bikoro (Eng.)

Risk is essential in the concept & practice of democracy because it defines the moment when one chooses to make images or chooses to live them”

Bikoro uses live art practices and digital photography story-telling to create living and performative archives contesting the nature of our cultures, histories and identity. Her research is a decolonial time-machine reacting to sense-memory and political landscapes to create Human Monuments about spaces and peoples across all cultures to re-invent memorial post colonial gestures towards freedom. These narratives are based on true stories and meander with visual fictions.

Bikoro is a conceptual artist from the region of Woleu-Ntem in Gabon and is presently based in Berlin. The crossing of creative disciplines reframes her work in various formats within visual cultural discourses, continuously attempting relations with the context and site in which she is operating. She reframes the contextualisation of creative multi-disciplinarity through the process of collaboration with Theatre of the Oppressed (theatre of decolonisation from Brasil), and Squat Monuments, a developing theoretical practice by Bikoro on decolonising histories and literatures in public space as forms of resistance, protest and community archive. Some of her recent collaborators are with Berlin Tempelhof Refugee Centre, ETEO Black Diaspora School, Manière Noire Gallery, Kuringa Theatre (Anastacia Laboratory & Theatre of the Oppressed), Savvy Contemporary, Gallerie Wedding, AfricAvenir, HAU Berlin & District Shöneberg.

She is an Associate Lecturer in Political Visual Cultures, Philosophy & Fine Arts and is curatorial director of Squat Museum centered around visual arts methods of decolonisation across cultures and geographies such as Brazil, Canada, Mexico, China, India & Africa. She also directs curatorial and artistic projects such as Future Monuments, Squat Monuments, and LAB Encounters Laboratory of Live Art in Senegal.

Her current visual curatorial projects include Future Monuments, Meeting U.F.O’s Performance & Film, Squat Museum (Latin America & West Africa), Live Art Biennale Encounters Senegal, Anastacia Laboratory for African Women and Squat Monuments at District Berlin where she is currently on an artist residency research producing her first sci-fi feature film on decolonial histories on Berlin Tempelhof.

www.nbikoro.com # www.futuremonuments.com # www.labencounters.com #

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Abschlussveranstaltung: 18. November, 18h: Visibility or Opacity: how can one create art that fails to denounce the inhumanity of the bourgeois ideology?

Installation/Performance von RajuRage:

Join Raju Rage for a performative presentation and interactive conversation about legacy, unarchiving, femininity, queerness and the politics of art.

Raju Rage’s work interrogates the ways in which history and memory, in/visibility and the affect of politics, space, symbolism, stereotypes, ethnic codes, ideology and gazes impact the body, with a focus on race, class and gender.

They work in live art, performance, soundscapes and moving image, focusing on de-con-structive techniques of resistance such as interruption, confusion, disturbance. They primarily use their non-conforming body as a vehicle of assemblage and embodiment.

Abschlusspanel:

Mit Rena Onat, RajuRage, Sunanda Mesquita und Nathalie Anguezomo Mba Bikoro. Moderation: Iris Rajanayagam (Eng.)

In Kooperation mit dem Stadtteilzentrum-Familiengarten/Aile Bahçesi des Kotti e.V., Oranienstraße 34, 10999 Berlin-Kreuzberg. www.kotti-berlin.de (Rollstuhlgerecht)

Impulsworkshops:

07. Juli, 17h: Noah Sow: “Außer Kontrolle”: Künstlerinnenvorstellung – Impulse und Austausch

Die Veranstaltung richtet sich explizit an Schwarze Menschen und People of Colour

Noah Sow kennen die meisten als Autorin. Ihre Arbeiten im Feld der Bildenden Kunst sind allerdings ebenso beachtlich. Multimediale Installationen, Kurzfilme, Audiokunst, digitale Konzeptkunst und Performance sind nur einige der Mittel ihrer Wahl. An diesem Tag stellt Noah Sow einige Arbeiten vor. Noah Sows künstlerische Philosophie ist, in Layern zu produzieren, damit Menschen aus den Diasporas sich ihre Verbindungs- und Interessensebenen selbst aussuchen können. Ihre Werke beschäftigen sich mit Dekolonisierung, Pop, Selbstermächtigung, Resilienz, Blickumkehr, Schwarzen Kulturen und Medien. Anschließend ist Gelegenheit zu Fragen und zum Austausch.

Ein Vorgeschmack ist zu begutachten auf http://www.noahsow.de/artist/

Im Anschluss zur Präsentation findet eine Austauschrunde mit Noah Sow für Schwarze Kunstschaffende und Kunstschaffende of Color statt. Die Präsentation kann ohne Anmeldung besucht werden. Für die Austauschrunde im Anschluss bitte unbedingt mit 1-2 Sätzen zu eurem künstlerischen Gebiet und /oder derzeitigen künstlerischen Fragestellung unter: contact@www.xartsplitta.net anmelden.

Die Veranstaltung findet auf deutsch statt und ist kostenlos. Anmeldeschluss: 30.06.2016

Bei Bedarf können wir engl. Flüsterübersetzung anbieten. Hierfür bitte auch unter contact@www.xartsplitta.net melden.

17. November, 17h: RajuRage: Re-Mapping Art and Creativity

Bitte meldet euch unter: contact@www.xartsplitta.net mit ein paar Sätzen zu eurer Motivation für die Teilnahme an.
Der Workshop findet auf englisch statt und ist kostenlos. Anmeldeschluss: 10. Nov. 2016

A workshop to share and map creative resources that address race/ism in arts curriculum. we will create our own creative visual map and locating our own art histories.

Who are the artists that inspire you?

Who are your favourite artists/creatives/collectives?

Which histories are you/we not taught about?

A creative workshop exploring various decolonial and accountability processes and work. This workshop will creatively explore surviving and thriving in and out of the art school as black and people of colour artists and creatives. Using the ‘Surviving the Art School’ Publication, produced by Collective Creativity and Nottingham Contemporary, an art collective that Raju Rage is a part of, as well as several other pedagogy resources, as a starting point in order to gain insight into what it visually entails to map our own histories of art. please bring resources to share with the group.

Konzept & Kuration: Iris Rajanayagam rajanayagam@www.xartsplitta.net (Ab Aug. 2016 in Elernzeit)
Koordination ab August 2016: Mai Zeidani Yufanyi zeidani.yufanyi@www.xartsplitta.net
Flyer Artwork: Rajkamal Kahlon (aus der Reihe “Blowback”)

In Kooperation mit:

logo_okk1_neuOKK – organ of ctritical arts                      KOTTI-Logo_Familiengarten_freigestelltKotti e.V.

Gefördert von:

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Kurzbios der beteiligten Personen

Nathalie Anguezomo Mba Bikoro: Konzeptkünstlerin, die gegenwärtig in Berlin lebt. Bikoro entwickelt einen neuen Rahmen für die Kontextualisierung kreativer Multi-Disziplinarität durch den Prozeß der Zusammenarbeit mit Theatre of the Oppressed (Theater der Unterdrückten) und Squat Monuments (Gedrungene Monumente), eine in der Entwicklung befindliche Praxis von Bikoro über die Dekolonisierung von Geschichte(n) und Literature(n) im öffentlichen Raum als Form des Widerstandes, Protestes und als Gemeinschaftsarchiv. www.nbikoro.com

Sky Deep: Produzent_in, DJ and Performer_in. Sky Deep beschäftigt sich in der Arbeit und Musik insbesondere mit den Themen Black Musik, postkoloniale Theorie im Kontext von Musik und musikalischer Wissensproduktion und war zuletzt involviert in dem bei der CTM präsentierten Projekt „female:pressure“. www.facebook.com/SkyDeepOfficial

Janine Jembere: arbeitet in unterschiedlichen Konstellationen an Performances, Radiosendungen, Interventionen und Filmen. Realisierte zuletzt mit Michael Götting am Ballhaus Naunynstrasse die inklusive Performance „Decolonize Bodies! Minds! Perceptions!“ und gemeinsam mit Yara Spaett das Performance Projekt „Female Gaze“. Sie forscht zurzeit als Doktorandin in Wien zu sinnlichen Hierarchien. www.soundfilm.de/

Rajkamal Kahlon: Künstlerin und Pädagogin. Kahlons Zeichnungen, Bilder und performative Installationen verwenden überlappende Strategien kritischer Ästhetik und absurden Humors, um die pädagogische Funktion von Texten und Bildern zu unterbrechen, die in historischen und zeitgenössischen kolonialen Archiven zu finden sind. Kahlons Arbeit wurden in Berlin u.a. im Haus der Kulturen der Welt, Wilhelm Hack Museum und dem NGBK ausgestellt. www.rajkamalkahlon.com/

Garunya Karunaharamoorthy: studierte Franko-Deutsche und Europastudien in Berlin (FU), Paris (Sciences-Po, Sorbonne-Nouvell) und London (LSE) und erwarb ein Diplom in Tamil (TBV) sowie in Karnatischer Musik (OFAAL). Sie ist ausgebildete Bharatanatyam Tänzerin. Garunya arbeitet als leitende Herausgeberin beim Lexxion Verlag und als Lehrerin bei der Tamilischen Bildungsvereinigung e.V. in Berlin.

Sunanda Mesquita: Künstlerin, Pädagogin und Filmemacherin. Derzeit studiert sie an der Akademie der bildende Künste Wien. Ihr Fokus liegt dabei auf Bildung in Kunst und Video und Videoinstallation. Durch DuBois Konzept von “Double Conciousness” beeinflusst, beschäftigt sie sich mit Themen zu Citizenship, Zugehörigkeit und Konzepten von “Heimat”. Als Teil ihrer künstlerischen Praxis leitet sie in Schulen und Universitäten Workshops mit einem Fokus auf Empowerment von Studierenden of Colour, die kritische Befragung von epistemischer Gewalt in der Wissensproduktion und die Vermittlung von Geschichte. Seit 201 ist sie stellvertretende Vorsitzende des Equal Opportunities-Teams an der Akademie der bildende Künste Wien.

Sandrine Micossé-Aikins: Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin. Sie arbeitet inhaltlich schwerpunktmäßig zu Rassismus und Empowerment in der Kunst, der Wirkmacht kolonialer Bilder, Körperpolitik sowie Repräsentation und Teilhabe im deutschsprachigen Kunst- und Kulturbetrieb. Seit Mai 2016 Geschäftsleitung Berliner Projektfonds kulturelle Bildung.

Rima Najdi: performance Künstlerin zur Zeit in Berlin ansässig. rima Najdi arbeitet in verschiedenen Disziplinen u.a. Performance,Video, Installation und Design. Sie hat ein Diplom in Darstellende Künste (2008) vom High Arts Institute, Lebanese University, Beirut, und ein MA in Performance Studies (2011) vom Tisch School of the Arts, New York University, U.S. www.rimanajdi.com/

Rena Onat: arbeitet zur Zeit an ihrer Doktorarbeit zum Thema »Strategien des Widerstands, des Empowerments und des Überlebens in den Werken queerer Künstler_innen of Color im deutschen Kontext«. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Medienwissenschaften an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Ihre Forschungsinteressen liegen an den Schnittstellen von Visual Culture Studies und Queer of Color Critique.

RageRaju: interdisziplinäre_r Künstler_in und kreativ-kritische_r Autor_in RajuRage argiert proaktiv in Bezug auf das Herausarbeiten von Raum, Selbstrepräsentation und Selbst-empowerment und benutzt dabei Kunst und Aktivismussowie die Verbindung dieser um Themen wie Diaspora, Rassismus und Transdiskriminierung anzusprechen und zu diskutieren. www.rajurage.com/

Noah Sow: Künstlerin, Musikerin, Autorin, Produzentin, Dozentin, Medienschaffende, Theoretikerin, Aktivistin, Motivational Speaker. Schwerpunkte: Kunst, kritische Medienanalyse, Normalitätskonstruktionen sowie Analyse und Praxen von Rassismusbekämpfung und Dekolonialisierung. www.noahsow.de/

Sinthujan Varatharajah: ist Ph.D. Student in politischer Geographie am University College London. Er analysiert die Asylpolitik des Raumes und Flüchtlingswiderstand gegen die Lagerunterbringung in Deutschland. Er erwarb den MSc. in Rasse, Ethnie und Postkolonialismus an der LSE und ist ein Vorstandsmitglied der Flucht und Migration Kommission der Heinrich Böll Stiftung.

Serfiraz Vural: Soziologin und Theaterpädagogin. Im Moment studiert sie an der Universität Hamburg Performance Studies (MA). Sie arbeitet freiberuflich als Empowerment- und Antirassismustrainerin. Arbeitsthemen sind u.a. Körper im Widerstand und die Dekolonisierung des Körpers.

Zara Zandieh: unabhängige Filmemacherin, lebt in Berlin. Sie studierte Kamera an der filmArche Berlin. Ihr letzter Film “Khoshbakhti” (Happiness) lief auf der DokLeipzig im Rahmen der offiziellen Auswahl des Deutschen Wettbewerbs kurzer Dokumentar- und Animationsfilm sowie in der Wettbewerbssektion Berlin Film Award von “achtung berlin”. www.artnews.org/artist.php?i=2776