Winterpause – bis 2024!

Liebe Communities, Freund*innen, Unterstützer*innen, Interessierte,

ein weiteres Jahr ist vorbei und wir verabschieden uns ab sofort bis zum 08. Januar 2024 in die Winterpause. Wir möchten uns hier ganz herzlich bei euch allen bedanken. Wir hatten ein spannendes, herausforderndes, erfolgreiches, interessantes, solidarisches, trauriges, spaßiges, schönes und witziges Jahr mit euch, voll mit Austausch, Erkunden, Auseinandersetzungen und Teilen. Ihr wisst, unsere Projekte sind für, mit und wegen euch – Danke, dass ihr neu dazugekommen seid, immer noch an unserer Seite seid oder wieder zu uns zurück gefunden habt.

Wir möchten euch nun noch einen kleinen Rückblick des Jahres geben.

Um unsere digitale Plattform The Living Archives ist es dieses Jahr eher ruhig geblieben. Keine Sorge, wir sind hier nicht von der Bildfläche verschwunden, sondern haben uns ein Jahr gegönnt, um mal aufzuräumen und aufzuarbeiten. Ihr könnt euch auf einige strukturelle und optische Veränderungen im Archiv freuen. Am aufregendsten finden wir allerdings die Veränderungen hinsichtlich des Barriereabbaus. Endlich konnten wir hier mit Unterstützung des LSBTI-Inklusionsfont der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung mehr Untertitel in die Dokumentationen einfügen, Übersetzungen in Deutscher Gebärdensprache anfertigen lassen, Kontrast und Größeneinstellungen ermöglichen und auch Übersetzungen in Leichte Sprache in Auftrag geben! Wir freuen uns so sehr von nun an nicht nur weiter Zugänge auf inhaltlicher Ebene zu ermöglich, sondern diese kontinuierlich auch strukturell greifbarer zu machen. Wir freuen uns über all die tollen Inhalte, die wir gemeinsam mit euch in den kommenden Jahren auf The Living Archives dokumentieren dürfen. 

#CommunitiesSolidarischDenken, nun im vierten Jahr und gefördert durch die LADS, hat in diesem Jahr das Thema ‚Arbeit’ re_zentriert. Zentral waren für uns Fragen, wie: Was wird als Arbeit anerkannt und was nicht? Erkennen wir Muster in diesen nicht anerkannten Arbeiten? Was wird hier aberkannt, was ausradiert und was vergessen? Kritiken an Arbeit, als kapitalistisches Konzept selbst, an Leistungsdruck, Unterbezahlung und Burnout sowie, im Gegensatz dazu das Verweigern eben dieser, waren immer wieder Thema.
Wir haben für euch eine wundervolle Dokumentation zusammengestellt und, weil wir nicht genug kriegen können, dieses Jahr in zweifacher Ausführung. Unser Notizbuch könnt ihr ab Januar bei uns im Büro abholen. Und da ihr es bis dahin vor Spannung sicherlich kaum aushalten könnt, gibt es noch eine umfangreiche digitale Dokumentation auf The Living Archives.

Und hier sind unsere Highlights des Jahres:

Bild auf blauen Hintergrund liest 'Black Community Talk: The Love and Labour of community organising'

Begonnen haben wir das Jahr mit der Frage nach Community Organising und haben dazu gemeinsam mit Marlize Andre, Clementine Burnley und Lucy Ng’ang’a gefragt: Was definiert Arbeit und wo passt community organising da hinein? Als Orte der Begegnung, des Widerstands, der Liebe, der Fürsorge und oft auch als ein notwendiges Mittel zum Überleben verdienen sie Raum für Prozess und Auseinandersetzung. Denn meist wird die Arbeit, die nötig ist, um Gemeinschaften überhaupt erst aufzubauen, und die kontinuierlichen Bemühungen, sie zu erhalten, unsichtbar gemacht.

Im Verlauf des Jahres wurden wir durch den BIPoC literature circle: Labour and resistance und durch tolle Netzwerktreffen — wie zum Beispiel das für BIPOC Organisationen in öffentlicher Förderung und das Netzwerktreffen Community in Academia — begleitet.

Aber lasst uns gerne mal zum Ruhen kommen, denn Rest is Resistance!
Sei es durch Spiel oder Ruhe. Und das konnte wir dieses Jahr besonders im Sommer mit euch umsetzen!
Weil Ruhen mindestens wichtiger ist als Arbeiten, haben wir uns einige Male mit euch im Rest Space getroffen und… nichts gemacht! Am 15. August durften wir euch mit unseren Kooperationspartner*innen zu einer Schnipseljagd que(e)r durch Kreuzkölln schicken, damit ihr an den großartigen Stationen knobeln und einen der tollen gespendeten Preise gewinnen konntet. Was für ein Spaß!

Wir haben außerdem an vielen Stellen mit euch zusammenarbeiten dürfen. Wir haben mit euch bei den Kitchen Table Gesprächen „Arbeit, Arbeit… Arbeit?“ diskutiert, durften gemeinsam mit Dr. Rena Onat die Veröffentlichung der Publikation ihrer Doktor*innenarbeit feiern. Es wurde sich bei uns getroffen und über Konzepte der gemeinsamen Ökonomie gelernt. Es gab Austausch zu Arbeit in der Service Branche und einen kritischen Lernraum zum diskriminierungssensiblen Verdolmetschen. 

Das Jahr beendet haben wir mit einem Panel gemeinsam mit Asmara Habtezion, Jihad Yagoubi, Newroz Çelik und Thủy-Tiên Nguyễn zu
Was wir uns einander schulden – Über Solidaritäten und Mutual Aid. Hier ging es um Solidaritäten, Arbeit und Communities im Kapitalismus und wie Menschen und unsere Communities sich durch die gezwungene Prekarität navigieren. Kollektive Praktiken, wie z.B. Mutual Aid, können hierfür ein alternatives Verständnis von Arbeit und gegenseitiger Verwobenheiten aufzeigen und Solidarität(en) in tägliche und selbstverpflichtende Praktiken umsetzen.

Ganz zum Schluss, nach diesem umfangreichen Jahr voller Arbeit, haben wir uns dann nochmal einen wichtigen Moment Zeit genommen. Wir sind gerade durch einige harte Jahre durch und stecken aktuell tief in Krisen fest. Sei es durch Kriege und Konflikte, die erstarkenden (rechts-) populistischen Tendenzen, steigende Inflation oder einfach immer noch die gute alte Pandemie, die ja für einige schon vorbei zu sein scheint… Unsere Communities sind am Kämpfen, einige mehr als andere, aber alle sicherlich sehr ernsthaft und unermüdlich. Von anderen Menschen haben wir gelernt, Trauer als Prozesse in unser Leben zu lassen. Trauer, um uns, unser Verlorenes, unsere Verlorenen oder bspw. einen Mangel an Sicherheit, um zu heilen. Das hat geholfen und wir möchten euch alle hier nochmal daran erinnern, nehmt euch Zeit. Zeit für euch, Zeit für den Schmerz und die Trauer, damit die Hoffnung, aber auch die Fürsorge und die Kraft, (wieder) Platz haben.  Aber am meisten Zeit für einander, da wir ohne einander und ohne miteinander nicht können.

Wir möchten von Herzen unseren Dank aussprechen an alle, die zu diesem Projekt beigetragen haben! Ein besonderer Dank geht an die Panelist*innen, Referent*innen, Workshopleiter*innen und die Helping Hands, die Dolmetscher*innen und Kommunikationsassistenzen. Ein herzliches Dankeschön gilt auch den Teilnehmer*innen der Netzwerktreffen und unseren Kooperationspartner*innen sowie allen anderen, die sich mit uns in Gespräche und Austausch begeben haben. Gemeinsam haben wir diese bedeutenden Räume erlebt, belebt und mit Inhalt gefüllt.

Wir sind gespannt auf das kommende Jahr und die Fortführung unserer Projekte. Wir freuen uns auf neuen und alten Austausch mit euch, auf eure Ideen und Perspektiven.
Damit möchten wir uns mit einer guten Portion Community-Liebe aus diesem Jahr und für den Moment von euch verabschieden. Danke für euren Support, euer Feedback, die Unterstützung, die ihr weiterhin und so kontinuierlich mit uns teilt. 

Wir wünschen euch allen erholsame freie Tage und Zeit zum Ausruhen und Durchatmen. Wir hoffen, dass diejenigen, die gerade durch schwere Zeiten gehen, eine Pause kriegen und Kräfte sammeln können. Wir hoffen, dass wir gemeinsam stark sein und bleiben können.
Auf in ein neues Jahr mit euch. Wir wünschen euch allen viel Kraft und alles Gute für den Jahreswechsel und den Beginn von 2024.

Mit den besten Wünschen, 

euer xart splitta Team
Juli, Anni, Taye und Nancy