Panel: Was wir uns einander schulden

Über Solidaritäten und Mutual Aid

Montag, den 27. November 2023, 18 – 21 Uhr

WEG Spreefeld, Wilhelmine-Gemberg-Weg 14, 10179 Berlin

Die Veranstaltung findet in englischer Lautsprache mit Übersetzung in deutscher Gebärdensprache und deutscher Lautsprache statt.

“Nothing will work unless you do.”

—Maya Angelou

Ankündigung DGS

Der Kapitalismus braucht Arbeit, um zu überleben. Zwischen ausbeuterischer Lohnarbeit, dem Fehlen von Arbeitsrechten und -schutz, Stigmatisierung und der Anhäufung von Reichtum für einige wenige: Arbeit beeinflusst mehr als das Verdienen von Geld. Ob Arbeit stigmatisiert, ungeschützt oder ausbeuterisch ist, die verrichtete Arbeit (oder Arbeit, die wir nicht verrichten dürfen) gibt uns vor, welche Berechtigungen, Fähigkeiten und Mitteln wir haben um in der Gesellschaft existieren zu können. Und wenn unsere Arbeit prekär ist oder sich in einer Krise befindet, sind wir es auch.

Kollektive Praktiken, wie Mutual Aid, zeigen alternative Verständnisse von Arbeit, Solidaritäten und gegenseitige Verwobenheiten vor. Sie setzen die Vorstellung von einer solidarischen Welt in tägliche und selbstverpflichtende Praxen um. Es werden Gegenpraxen geschaffen, die sich mit dem unterdrückerischen System und seinen Folgen selbst auseinandersetzt.

Aber wie verstehen wir unser Leben und einander jenseits der normativen Vorstellung von Arbeit, obwohl der Kapitalismus uns zwingt, uns durch unsere Arbeit und dessen Kontext zu verstehen? Von welchem Verständnis von uns selbst und unserer gelebten Realität müssen wir ausgehen? Wie müssen solidarische Praktiken und Arbeitswiderstand stattfinden, um eine Reproduktion zu vermeiden? Wie beeinflussen unsere gelebten Realitäten diese? Inwiefern erleichtern oder erschweren arbeitsbezogene Identitätsmarker diese Praktiken? Und wie gehen wir mit den Konsequenzen um?

Im Rahmen der diesjährigen Themas Arbeit unseres Projektes #CommunitiesSolidarischDenken laden wir euch herzlich am 27. November 2023 um 18 Uhr in den Räumen des WEG Spreefelds Berlin, Wilhelmine-Gemberg-Weg 14, 10179 Berlin ein. Hier wollen wir gemeinsam diskutieren und analysieren, wie kollektiver Solidaritäten miteinander interagieren, um die aktuelle Realität zu navigieren und gleichzeitig eine neue zu realisieren.

Unsere Panelist*innen:



Asmara Habtezion istAktivistin, Musikerin und Community Organizer aus Hamburg, Gründerin der MSO „Asmaraʼs World“ mit dem Wunsch, aktiv gegen die Diskiminierung innerhalb der Behörden vorzugehen und Menschen bei ihrem Ankommensprozess zu begleiten, Communitys zu unterstützen, um das Bleiberecht und Rassismuserfahrungen in Deutschland.

Jihad Yagoubi ist Doktorand*in an der Freien Universität Berlin und schließt die Doktorarbeit zum Thema “Gender, ethnic and racial identities, and land justice in Morocco”. Jihads Streben nach dekolonialer Praxis verwischt die Grenzen zwischen Jihads akademischen Forschung und Community-Organisation. Als Schwarze Amazigh-Forscher*in, in Marokko geboren und aufgewachsen, kreisen Jihads akademische und aktivistische Interessen um Black Feminism Thought und Schwarzer Internationalismus, Feministische Politische Ökologie und globalen Diskursen über transformative Gerechtigkeit aus der Perspektive von marginalisierten Communities. Neben der Doktorarbeit arbeiten Jihad an der Schaffung und Konsolidierung von Safer Spaces für queere und rassifizierte (BIPoC) Communities in Berlin, sowie an der Schaffung von Räumen für Gespräche über Anti-Rassimus in Nordafrika.



Newroz Çelik ist ein kurdischer, nicht-binärer, trans maskuliner Aktivist, der sich in den letzten 20 Jahren in verschiedenen queeren und/oder BIPOC Communities engagiert hat und einige Gedanken zu bestimmten Dingen hat. Newroz redet, schreibt, spielt, tanzt und lacht viel.

Thủy-Tiên Nguyễn (keine Pronomen) ist queer, trans nicht-binär und việt-diasporisch, (lohn-)arbeitet als Performer*in, Tanztheaterschaffende*r, Choreograf*in, Autor*in, politische*r Bildungsreferent*in und Community Organizer. Thủy-Tiên bewegt sich v.a. in den Themen Antirassismus, Gender, Klassismus, Queerness, Diaspora Pain, Joy & Dreams, Collective Healing sowie Empowerment, und verbindet diese im Schreiben, in Körperarbeit, in Kunst, und im co-kreieren von Community Spaces. Außerdem beschäftigt Thủy-Tiên sich damit, wie eine Annäherung an eine nachhaltigere Community Arbeit in der Praxis aussehen kann und was das mit Transformative Justice und Beziehungsarbeit zu tun hat. Thủy-Tiên ist Teil des Kunst- und Empowerment-Kollektivs Spicy Ginkgo Collective (@spicyginkgo.collective) und Teil des Beratungskollektivs DisCheck (@discheck_).

Informationen zur Anmeldung:

Meldet euch an unter contact@xartsplitta.net per Schrift, Video oder Audio.

Thematisch bedingt werden Menschen, die sich als Schwarz, Indigene oder People of Color identifizieren bei der Anmeldung bevorzugt.

Bitte beantworte uns doch bei Anmeldung folgende Fragen:

  • Wie verortest/positionierst du dich?
  • Auf welche Weise hast du dich bisher mit dem Thema beschäftigt?
  • Hast du Bedürfnisse oder brauchst du zur Teilnahme Unterstützung (z.b. Kinderbetreuung oder Sprachassistenz etc.)?

Bitte kommt getestet zur Veranstaltung und bleibt zu Hause, wenn ihr Symptome zeigt.


Die Veranstaltung findet im Rahmen des von der LADS geförderten Projektes #CommunitiesSolidarischDenken statt.