»Schule zieht Grenzen – wir ziehen nicht mit!« – Präsentation und Diskussion

Donnerstag, 24. Oktober, 19h

Präsentation und Diskussion zur online Version der Ausstellung: »Schule zieht Grenzen – wir ziehen nicht mit!«

Mit: Prof. Dr. Iman Attia, Saraya Gomis, Fereshta Ludin, Çingiz Sülejmanov und Dr. Jane Weiß.

Moderation: Olga Gerstenberger und Iris Rajanayagam

Foto: Demonstration für gleiche Rechte in der Schule und gleiche Ausbildungschancen am Kottbusser Damm in West-Berlin, 1975. © Jürgen Henschel. Quelle: Friedrichshain Kreuzberg Museum

Seit dem 08.7.2019 ist »Schule zieht Grenzen – wir ziehen nicht mit!« auf der Seite »Verwobene Geschichte*n« online zu sehen. Die Ausstellung zeigt am Beispiel Berlins, wie aufgrund rassistischer Ordnungen Kinder, Jugendliche und so manche Lehrkraft an gleichberechtigter schulischer Teilhabe gehindert werden. Aber auch welche geschichtlichen und rechtlichen Zusammenhänge bestehen und wie die beteiligten Schüler*innen, ihre Eltern, betroffene Lehrer*innen und Communities damit umgehen.

In der Ausstellung werden Schlaglichter auf unterschiedliche Epochen, einzelne Biographien, Protestformen und politische Alternativen geworfen und Schulporträts vorgestellt. Ergänzt wird sie durch eine historische Einordnung und Interviews mit ehemalige Schüler*innen, Aktivist*innen, Lehrer*innen und anderen Pädagog*innen. Die Frage nach Handlungsstrategien im Umgang mit den jeweiligen Mechanismen von Ausschluss und Segregation im Kontext Schule stehen bei allen thematischen Clustern im Mittelpunkt.

Ablauf

Begrüßung und einführende Worte: Prof. Dr. Iman Attia (Alice Salomon Hochschule Berlin)

Vorstellung der online Version der Ausstellung: Olga Gerstenberger (RomaniPhen Archiv und Alice Salomon Hochschule Berlin), Diane Izabiliza (Alice Salomon Hochschule Berlin) und Iris Rajanayagam (xart splitta und Alice Salomon Hochschule Berlin)

Panelgespräch mit an der Ausstellungsentwicklung beteiligten Personen:

  • Saraya Gomis (EOTO e.V.)
  • Fereshta Ludin (Lehrerin & Autorin)
  • Çingiz Sülejmanov (Jugendliche ohne Grenzen)
  • Dr. Jane Weiß (Humboldt-Universität zu Berlin/RomaniPhen Archiv/IniRromnja)
  • Moderation: Olga Gerstenberger, Iris Rajanayagam

Die Ausstellung »Schule zieht Grenzen – wir ziehen nicht mit!« ist das Ergebnis des IFAF-Praxisforschungsprojektes »Passkontrolle! Leben ohne Papiere in Geschichte und Gegenwart«. Es wurde in enger Zusammenarbeit der ASH Berlin, der HTW Berlin, dem Jüdischen Museum Berlin, dem Verband für interkulturelle Arbeit – VIA-Regionalverband Berlin/Brandenburg e.V./dem RomaniPhen Archiv, dem FHXB-Museum, der IniRromnja, International Women Space und Jugendliche ohne Grenzen durchgeführt. Das Projekt »Passkontrolle!« wurde gefördert durch das Institut für angewandte Forschung (IFAF) Berlin.

Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt.


Iman Attia ist Professorin für Critical Diversity Studies mit den Schwerpunkten Rassismus und Migration an der Alice Salomon Hochschule Berlin und arbeitet seit Anfang der 1990er Jahre zu (antimuslimischem) Rassismus aus globalhistorischer, post- und dekolonialer, post-/nazistischer sowie relationaler und intersektionaler Perspektive. Sie hat das Drittmittel-Forschungsprojekte »Passkontrolle! Leben ohne Papiere in Geschichte und Gegenwart« (IFAF) geleitet und leitet derzeit das Forschungsprojekt »Bedrohungsszenario des ›islamistischen Terrorismus‹ aus der Perspektive muslimischer Communities« (BMBF).

Saraya Gomis Lehrende und Lernende.

Fereshta Ludin studierte in Baden-Württemberg auf Lehramt für Grund- und Hauptschulen, erhielt nach dem Referendariat aber keine Einstellung an staatlichen Schulen, weil sie ein Kopftuch trägt. Sie klagte bis zum Bundesverfassungsgericht, das ihr 2003 im sogenannten Kopftuchurteil Recht gab. Daraufhin erließ Baden-Württemberg ein neues Schulgesetz.

Çingiz Sülejmanov arbeitet seit fünf Jahren in einem Beratungs- und Betreuungszentrum für Geflüchtete Jugendliche und Migrant*innen. Das Projekt in dem er arbeitet ermöglicht jungen Erwachsenen ein Deutsches Abitur zu erlangen. Seit 2008 ist Çingiz Sülejmanov auch bei Jugendlichen ohne Grenzen aktiv. Weiterhin ist er als Referent, Workshop- und Seminarleiter für verschiedene Politische und gesellschaftliche Themen tätig.

Jane Weiß ist promovierte Erziehungswissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie setzt sich seit Jahren in verschiedenen selbstorganisierten Zusammenhängen aktiv für die minderheitenrechtlichen und bildungspolitischen Interessen von Sinti und Roma ein. Außerdem wirkte und wirkt sie an qualitativen Studien zur Bildungssituation von Sinti und Roma in Deutschland mit. Ihr besonderes Interesse gilt einer rassismuskritischen und forschungsethisch fundierten Wissensproduktion.


Der Abend findet in Kooperation mit dem RomaniPhen Archiv statt. Veranstaltungsort ist xart splitta.

Bewegungsgeschichte*n re/visited: Gespräche mit Zeitzeug*innen Teil III

Zur Dokumentation: The Living Archives

Montag, 7. Oktober 2019, 19h

Seit 2010:  Was wissen wir (nicht) und warum? – Wissens(be)stände Schwarzer Menschen und People of Colour in der gemeinsamen kritischen Erkundung

Mit: Ford Kelly, Mona El Omari und Iris Rajanayagam

Die Zeit um 2010 war für viele auf unterschiedlicher Weise einschneidend. Der Ausbau und die Etablierung von (Queeren) BIPoC Räumen nahm immer mehr zu. Das Bewusstsein um die intersektionalen Dimensionen von Diskriminierungen fand auch außerhalb dieser Räume langsam Eingang. Neue Netzwerke und Bündnisse wurden aufgebaut. Könnte von einer “neuen bewegungspolitischen Generation” gesprochen und wenn ja, wie lässt sie sich beschreiben? Gab / gibt es Ziele und Visionen, die neu bestimmt werden mussten? Welchen Einfluss hatten und haben veränderte Kommunikationsformen bspw. durch Social Media auf die Art und die Inhalte des Wissens und der Wissensweitergabe zwischen Generationen? Welches Wissen wurde sichtbar(er), welches unsichtbar(er)? Welche Rolle spielen unsere heutigen Wissensbestände und Wissenslücken für die Aufrechterhaltung und Neubildung von Bündnissen und Allianzen?

Diese und andere Fragen werden wir gemeinsam mit unseren Gästen in der dritten Diskussionsveranstaltung im Rahmen des Projektes »Passing it On« diskutieren.

Die Veranstaltung findet in deutscher (und teilweise englischer) Lautsprache statt.


Ford Kelly: Black Queer Trans* Workshopleiter*in. wohnt und arbeitet in Berlin. Ford war bereits in einigen Community Projekten und Veranstaltungen in Berlin involviert. U.a. das CutieBIPOC Festival, das Transformations Film Festival und auch als Co-Leiter*in eines feministischen Bewegungs- und Forschungsraum für Personen of Colour. Ford arbeitet bei LesMigraS im Empowerment-Projekt Tapesh.

Mona El Omari: ist Diplom-Sozialpädagogin/Diplom-Sozialarbeiterin, Empowerment-Trainerin sowie Poetess und Schreib-Trainerin. Überdies befindet sich Mona El Omari derzeit in der Weiterbildung zur Heilpraktiker*in für Psychotherapie.


*Save the Date*

Nicht vergessen: Am 15. und 16. November 2019 findet die abschließende Winter School zum Projekt statt. Nähere Informationen und das vollständige Programm findet ihr bald unter: www.xartsplitta.net/passing-it-on/


»Passing it On« wird von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gefördert.

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Ein großes Dankeschön vom xart splitta Team!

Bewegungsgeschichte*n re/visited: Gespräche mit Zeitzeug*innen Teil II

Zur Dokumentation: The Living Archives

Montag, 2. September 2019, 19h

Die 1990er Jahre: Bündnispolitiken – innere und äußere Konfliktlinien – bewegungspolitische Veränderungen

Mit: Anita Awosusi, Peggy Piesche und Saideh Saadat-Lendle Moderation: Nicola Lauré al-Samarai

In den 1990er Jahren ist bewegungspolitisch viel passiert: Bündnispolitiken zwischen verschiedenen Communities wurden erprobt, nach innen und außen gerichtete Positionen mussten immer wieder neu erkundet und definiert werden. Diese verschiedenartigen Verhältnisbestimmungen brachten im Kontext von Community-Building und den Verhandlungen von Kollektivität auch Konflikte mit sich. Welche Konzepte und/oder Visionen von Bündnispolitiken wurden gemeinsam gesponnen und wie wurden sie realisiert? Welche Aspekte traten dabei in den Vordergrund, welche in den Hintergrund? Gab und gibt es Möglichkeiten, den Begriff des “Scheiterns” von Bündnissen für heutige politische Ansätze und Praxen konstruktiv nutzbar zu machen?

Diese und andere Fragen werden wir gemeinsam mit unseren Gästen in der zweiten Diskussionsveranstaltung im Rahmen des Projektes »Passing it On« diskutieren.

Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt.


Anita Awosusi ist seit 30 Jahren in der Bürger*innenrechtsbewegung von Sint*ezze und Rom*nja mit dem Schwerpunkt auf erinnerungspolitische Arbeit aktiv. Sie war u.a. als Leiterin des Bildungsreferats und Vorstandsmitglied im Dokumentationszentrum deutscher Sinti und Roma in Heidelberg tätig.

Peggy Piesche in der DDR geboren und aufgewachsen ist eine Schwarze deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftlerin. Peggy Piesche ist Mitfrau von ADEFRA e.V. und gehört seit 2016 zum Vorstand von ASWAD (Association for the Study of the Worldwide African Diaspora).

Saideh Saadat-Lendle leitet den Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereich der Lesbenberatung Berlin e.V. – LesMigraS. Sie ist Psychologin, Diversity-Trainerin und freiberufliche Dozentin zu den Schwerpunkten Mehrfachdiskriminierung, Rassismus, Geschlecht/Gender, sexuelle Lebensweisen, sowie Sprache und Diskriminierung.


»Passing it On« wird von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gefördert. Näheres unter: www.xartsplitta.net/passing-it-on/

Kooperationen

Wir freuen uns immer kooperativ zu arbeiten und die Netzwerkarbeit liegt uns sehr am Herzen. Wir freuen uns bis jetzt mit folgenden Organisationen und Gruppen kooperiert zu haben:

Nachbarschaftshaus Urbanstraße
Center For Intersectional Justice
Logo Lebendige Gebärden Grün
Das Team von Lebendige Gebärden

GLADT e.V.

Global South Center
University of Warwick
RomaniPhen Archiv
Nicht ohne meinen Glauben – ein Projekt von Inssan e.V

BERLIN MUSLIM FEMINISTS

Verwobene Geschichten
MSO Inklusiv – Projekt des Migrationsrat Berlin
Organ Kritische Kunst

Wir sind Mitglied beim:

Migrationsrat Berlin