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some dates at xart splitta
* 31.05. 19h filmscreening: Work in Progress; Identity, Community and (Self) Love. A Short Film Program – Ein Kurzfilmprogramm (details below/unten)
* Workshop: “creative writing for trans*youth” with Jayrôme C. Robinet:
the workshop is gonna start in september. interested? please write us an email.
* We are organizing a workshop for simple written language (in German). Interested? Contact us!
* We are searching for more people to practise German Sign language and also for a seminar DGS 3. Don’t hesitate to write to us with any questions!
See you!

“Der Prozeß” – 4,5 Stunden Film und Diskussion zum Majdanek-Prozess

Wir zeigen am 14.05.2017 von 14:00 bis etwa 20:30 die Fernsehfilmproduktion „Der Prozeß“ (1984, 4,5 Stunden Film) in allen drei Teilen. Der Film stellt das Majdanek-Verfahren gegen Angehörige des Konzentrationslagers Lublin/Majdanek in Düsseldorf von 1975 bis 1981 vor.

(Infos von der Homepage http://www.presseportal.de/pm/6348/289612/3sat-zeigt-derprozess-zum-75-geburtstag-von-eberhard-fechner):

Vom 26. November 1975 bis zum 30. Juni 1981 fand in Düsseldorf der längste Prozess der deutschen Justizgeschichte statt: Fünfzehn ehemalige SS-Bewacher des Konzentrationslagers Majdanek wurden angeklagt, an den dort verübten Gräueltaten beteiligt gewesen zu sein. Ab 1976 fragte Autor und Regisseur Eberhard Fechner in einer Langzeitstudie über sechzig Personen – Richter, Staatsanwälte und Verteidiger, Angeklagte und ehemalige Häftlinge, Historiker und Prozessbeobachter – nach ihren Erinnerungen an Majdanek. Fechners auf diesen Interviews basierender dreiteiliger Film “Der Prozess” aus dem Jahr 1984 rekonstruiert ein Bild des schrecklichen Geschehens in dem KZ und schildert den Ablauf des Prozesses sowie sein Echo in der Öffentlichkeit.

DER PROZESS” besteht aus drei Teilen – “Anklage”, “Beweisaufnahme”, “Urteile” – je 90 Minuten. Wir werden alle drei Teile sehen und dazwischen Pausen machen. Und danach noch Zeit haben zum reden.

Wir freuen uns sehr, dass Henriette Freudenberg, die sich mit dem Thema aus rechtlicher Perspektive intensiv beschäftigt hat, ein paar Zusatzinformationen geben wird (im Film werden teilweise Interviews ohne weitere Erklärung abgefilmt, deshalb macht eine Einbettung/Erklärung viel Sinn).

Wir würden uns über eine kurze Mail vorher freuen, damit wir in etwa wissen, wie viele Leute da sein werden. Bringt euch gerne etwas zu essen mit. Tee und Wasser gibt es. contact   /at/  xartsplitta.net

Sonntag, 14.05.17 um 14h in der Hasenheide 73, klingeln bei xart splitta.
Die Räume sind barrierearm – bei Fragen dazu meldet euch bei uns. Anfahrt und Infos zum Projekt: www.xartsplitta.net

 

trans_x_ing space: ein abend mit performances, films & spoken word für antirassistisches, entHinderndes, empowerment zu trans, trans_ing, trans*, transgender…

 

26. januar 2014, eintritt: spende
einlass um 19:30, show startet um 20:00
im südblock, admiralstr. 1-2, 10999 berlin, rollstuhlgerecht

sprachen/languages: teils deutsch/ teils englisch, partly german/ partly english,
laut- und gebärdensprache

 

trans_x_ing space: de_constructing genderism_racism_ableism 

 

  • how do i express something beyond he and she? when is performing femininity or masculinity part of my antiracist, antiableist fight?
  • was passiert wenn ich entweder-oder in bezug auf geschlecht in frage stelle_irritiere_herausfordere? wann benutze ich männlichkeit, weiblichkeit in meinen enthindernden, antirassistischen handlungen?
  • was heißt trans_xing in einer rassistischen, ableistischen gesellschaft? und wex kann da wann und wie empowert sein?
  • what is trans_xing in a racist, ableist society? who is empowered – and how and when?

show und filme von: kassandra ruhm & simon*, mc xuparina & andré seguro, juli rivera, julz, lisa & mathi, jayrôme c. robinet, kai, skyler, emy fem & zoé cobain, mäx power.

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auf einmal war es vorbei

irgendwas war nicht mit mir in die entweder-oder frau-oder-mann-toilette auf dem flughafen gekommen, ich hatte vielleicht die tür zu schnell zugemacht, um der ausweglosigkeit des entweder-oder zu entlaufen, vielleicht. ich weiß es nicht und es ist auch egal, das fragen nach dem warum. irgendwas fehlte in dieser kleinen engen kabine, die zu starke spuren intimitäten anderer besaß. als ich pinkelnd im stehen über der klobrille erleichtert ausatmete, druck loslassen, kurz keine blicke und ausgrenzungen in der privatheit einer singulären abschließbaren öffentlichen toilette, als ich also so dort stand, merkte ich gleichzeitig, dass ich nicht mehr rausgehen würde, nicht mehr die luft anhalten, nicht mehr wieder und wieder den gleichen weg zurückgehen würde, den ich schon in seiner spaltenden und unvereinbaren entweder-oder-logik gekommen war, ein weg durch an zweiteilungslogiken glaubende schockierte augenpaare, ein weg vorbei an empörten zischenden zu- und wegschreibungen meiner existenz;  ich wusste, ich würde nicht mehr rausgehen, ich würde einfach hier bleiben, an einem leicht stinkenden (aber auch daran gewöhnt tx sich, merkt es irgendwann nicht mehr) nicht-ort, mit einem winzwaschbecken auf kniehöhe und einem bepinkelten klobecken ohne deckel. und es war viel weniger als eine neue aktive entscheidung, eine neue politische handlungsform, es war nicht die entscheidung zu einem raum in dem ich mich jetzt einrichten würde. es war kein aufbegehren und neu und anders aufmerksam machen, es war aufgeben. auf einmal war etwas vorbei. ich war fertig mit pinkeln, ich zog mir die hose hoch, wusch mir die hände auf kniehöhe, vermied gewohnheitsmäßig souverän den blick in den spiegel, wie seit jahrzehnten. eine selbstverständlichkeit eines nicht hinspürens eines nicht mich wahrnehmens und sichtbarwerdens und daseins in welten; ein abwiegeln eines trotzdems mich in öffentlichen räumen zu bewegen war einfach, schlicht und fast ein wenig überraschend vorbei; so als hätte ich plötzlich keinen hunger mehr, keinen durst, und auch kein bedürfnis mehr zu pinkeln. auch die zeit war vorbei: ich wartete nicht darauf dass es klopfte, ich versuchte nicht mich einzurichten, einen sitz- oder gar liegeplatz zu finden, ich überlegte nicht meine handlungen, meine re_aktionen auf die aktionen später abends dann vielleicht durch irgendeinen sicherheitsservice die tür zu meiner toilettenzelle aufzubrechen, um nachzusehen, ob eine person ohnmächtig geworden ist; ich hatte keine solchen sozialen handlungsvorstellungen und -bezüge mehr in mir, keine versicherungen von dreimal atmen und dann doch wieder rausgehen, einfach ignorieren, die anderen sind eben dumm, sind eben unwissend, sind eben normalisiert, keine versicherungen von nischen und kleinen lebensorten, keinem flughafentoiletten-neuanfang in der kurzen unsicheren unsichtbarkeit eines abschließbaren kleinraums in einem durch gewalt konstituierten größeren raum; keine beschwichtigungen mehr keine selbstbeschwörungen, keinen glauben, keine hoffnung.

es war einfach vorbei.

so wie wenn atmen aussetzt

herz stehenbleibt

worte aufhören