Screening: “Die Mauer ist uns auf den Kopf gefallen” (Zitat: Lucía Muriel)

Frauen* of Color und ihre Perspektiven auf den Fall der Berliner Mauer (40min, dt mit eng. Untertiteln/Ger. with Eng. subtitles)

Freitag, 28. September 2018, 19h

Auftaktveranstaltung zur “3rd Annual Black Feminism, Womanism and the Politics of Women of Colour in Europe” Konferenz

In Einzel- und Gruppeninterviews wurden fünf Feminist*innen of Color zu ihrem politischen Aktivismus gegen Rassismus und Sexismus im Hinblick auf die Zeit der deutschen Wiedervereinigung befragt. Der Film untersucht, wie sie den tiefgreifenden politischen Wandel erlebt haben, welche Bedeutung die deutsche Wiedervereinigung für sie hat und wie sie den anschließenden Anstieg rassistischer Gewalt erlebt haben.

Derzeit in der Postproduktion, wird der Dokumentarfilm demnächst fertig gestellt und in die Website www.verwobenegeschichten.de integriert, um dieses Archiv des Widerstands und der Erinnerung an marginalisierte Geschichten zu ergänzen.

Regisseurinnen: Diane Izabiliza und Iman Al-Nassre
Kamera: Elif Kücük
Schnitt: Isabel Alvarez

Im Anschluss an das Screening folgt ein Q&A mit Diane Izabiliza, Jeanette Higiro und Nivedita Prasad. Die Diskussion findet in deutscher Lautsprache statt. Übersetzung in englische Lautsprache kann bei Bedarf angeboten werden.

Nähere Infos zur Konferenz: https://woceuropeconference.wordpress.com/

 

Queer India Weekend

Samstag und Sonntag, 22. und 23. September, 18 Uhr

Die Veranstaltung findet in englischer Lautsprache statt.

Mo’Halla presents a joint screening of two films that have come to be treated as defining moments within queer cultural history in India.

Summer in My Veins (Nishit Saran, 1999, 41 mins) is an intensely personal autobiographical account of the director who takes an HIV test after finding out that a man with whom he’s had unsafe sex is HIV positive. Before he can get the results of his test though he’s committed to a trip with his mother who he’s decided to come out to.

Fire (Deepa Mehta, 1996, 104 mins) is a hugely controversial commercial film about two women married into the same traditionalist household, who find intimacy and love in each other within the oppressive confines of Indian domesticity.

Through the juxtaposition of these two very different films on queer identities in India, we aim to bring to light the sheer diversity of voices and intersectionality within the queer landscapes of the subcontinent.

Following the screenings there will be a talk with guest speakers Saboura Naqshband and Maya Indira Ganesh around the differential and unequal claim that gay men and lesbian women have had on queer dissident discourse in India, as is evident in the two films themselves.

We believe that this event and these two films, viewed together, will be able to engage audiences in a nuanced and critical discussion on the importance of intersectional politics within LGBTQ+ spaces, and will also serve as an event to provide an in-depth look at the scope of queer politics in India.

Language: Spoken English

Saturday’s screening (Sep. 22nd) will be followed by a talk with guest speakers Saboura Naqshband and Maya Indira Ganesh.

Further information: www.facebook.com/MohallaBerlin/


Mo’Halla is a pop-up platform for dissident culture and politics, with a special focus on South Asia. They are based in Berlin, Germany. The word “Mohalla” translates to “neighbourhood” or “kiez”, a socio-political unit that denotes the local and the immediate.  “Mo’Halla” is also a mash up of the english word “More”, and the hindi word “Halla”, which translates to “noise of protest”.

Maya Indira Ganesh Maya Ganesh is a feminist technologist who has worked in and with feminist movements for gender, sexuality and reproductive rights justice  in India and internationally.

Saboura M. Naqshband studied Arabic Studies, Political Science and Social and Cultural Anthropology in London, Cairo and Berlin. She works as an anti-discrimination and empowerment trainer especially for associations of and for LGBTI * Q refugees and migrants in Berlin and nationwide. She is particularly concerned with the topics of (anti-Muslim) racism, Muslim feminism and religion, gender and sexuality. As a project consultant at the National Association of Migrant Women Organisations in Germany (DaMigra e.V.) she was responsible for the areas of project management, outreach and advocacy. Saboura is a co-founder of the intersectional Muslim Feminist networks “Berlin Muslim Feminists” and “yantaru* collective”. Her wish is to further empower South Asian diasporic perspectives (in Germany) – as a DJ and otherwise.

Intersektionale Transformative Gerechtigkeit

“Was macht uns wirklich sicher?” Ein Toolkit zu intersektionaler transformativer Gerechtigkeit jenseits von Gefängnis und Polizei : Lesung & Diskussion

Donnerstag, 6. September, 19h

Melanie Brazzell & Nadija Samour (Herausgeberin und Co-Autorin) feiern die Veröffentlichung des “Was macht uns wirklich sicher?” Toolkits. Das Toolkit stellt das Sicherheitsversprechen des Staates im Falle von sexualisierter- und Partner*innengewalt in Frage, und untersucht, wie Institutionen und Techniken wie Polizei, Gefängnis und nationalstaatliche Grenzen Gewalt (re)produzieren anstatt sie zu beenden.

Melanie Brazzell & Nadija Samour werden das Toolkit und die verschiedenen Beiträge von unterschiedlichen Berliner Organisationen und Aktivist*innen vorstellen (u.a. LesMigraS, Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt – KOP, Hydra e.V.). Dabei werden sie der Frage nachgehen, wie vermeintlich gut gemeinte Ansätze zur Bekämpfung von sexualisierter Gewalt schief laufen und für Rassismus instrumentalisiert werden können. Das Toolkit stellt heraus, dass wir zwischenmenschliche Gewalt in Verquickung mit staatlicher Gewalt verstehen müssen, um sie angemessen aufzuarbeiten und zu bekämpfen. Um dies zu erreichen, schlägt das Toolkit einen Ansatz intersektionaler, transformativer Gerechtigkeit vor: Es besteht aus verschiedenen Experimenten von Community-basiertem Umgang mit zwischenmenschlicher Gewalt – vor allem sexualisierter und Partner*innen-Gewalt –  jenseits vom Staat und dessen Straflogik.

Zu der Veranstaltung sind alle eingeladen, ihre kreativen, sci-fi Visionen von echter Sicherheit zu teilen, um eine Zukunft ohne Gewalt und Bestrafung zu entwerfen. Vor und während der Lesung wird es eine kleine Kunstaktion geben.

Teilt eure Ideen mit uns, was uns #WirklichSicher #ReallySafe macht!

www.whatreallymakesussafe.com


Sprachen: Deutsche Lautsprache mit englischer Flüsterübersetzung

Kinderbetreuung: Bei Bedarf kann Kinderbetreuung angeboten werden. Solltet ihr Kinderbetreuung benötigen, bitte eine Mail an contact@xartsplitta.net mit Angaben zu Anzahl und Alter der Kinder.

Im Rahmen dieser Veranstaltung findet am Sonntag dem 9. September ein Workshop mit Zoya und Farzada in englischer Lautsprache statt. Mehr dazu hier.


Melanie Brazzell initiierte und entwickelte das Multimediaprojekt “Was macht uns wirklich sicher?”. Das Projekt beinhaltet Interviews mit Aktivist*innen und eine begleitende Internetseite, sowie Workshops, Universitätsseminare, öffentliche Veranstaltungen, eine Ausstellung, und das Toolkit. Inspiriert vom visionären Aktivismus der Community Accountability (kollektive Verantwortungsübernahme) & Transformative Justice (transformative Gerechtigkeit) Bewegung aus den U.S., machte Melanie über fünfzehn Jahre lang Community-basierte Anti-Gewalt Organizing und hat das Transformative Justice Kollektiv Berlin mitbegründet. Derzeit erkundet sie partizipatorische Forschung als Werkzeug für soziale Bewegungen im Rahmen eines PhDs an der University of California Santa Barbara.

Nadija Samour schmiedet Pläne gegen Gefängnisse. Sie überlegt manchmal alleine am Schreibtisch für ihre Dissertation zum Thema “Incarceration in settler-colonialist contexts”, manchmal als Strafverteidigerin für Gefangene, oder manchmal zusammen mit anderen Genoss*innen, um eine Welt zu erschaffen, die keine Kerkersysteme mehr braucht. Auf dem Weg dahin lässt sie sich von antikapitalistischen und antikolonialistischen Kämpfen inspirieren. Sie ist überzeugt davon: niemand ist frei, wenn nicht alle frei sind.

Neue Perspektiven auf Erinnerung(en).Narrative.Zukunft

Aus: “Decolonial Tours” (www.anguezomo-bikoro.com). © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jule Roehr

5. und 6. Juli 2018

Flyer_Neue_Perspektiven

In diesem zweitägigen Symposium, bestehend aus Vorträgen, Workshops, Gesprächsrunden und Performances, soll es darum gehen Rassismus und andere Formen von derzeit in Deutschland vorhandenen gesellschaftlich und institutionell produzierten Ausschlüssen & Diskriminierungen, sowie den Widerständen dagegen, durch eine ausdrücklich historische Perspektive zu betrachten und zu analysieren. Die Frage nach der Rolle von Archivierung und Dokumentation im Kontext von rassismus- & diskriminierungskritischen sowie anti- und dekolonialen Widerstandstrategien soll ins Zentrum gerückt werden und der „Blick zurück“ in diesem Kontext Basis und Ausgangspunkt für potentielle Ausblicke in die Zukunft sein. Wichtige Fragen, die in diesem Kontext gestellt werden sind:

  • Müssen neue Formen der Interventionen, der Bündnisschließung, der Handlungsstrategien im Umgang mit Diskriminierung, Hass und politisch motivierter Gewalt in all ihren Formen gefunden werden?
  • Was können wir aus vergangenen Erfahrungen und Praktiken lernen?
  • Wie kann Erinnerung zugleich ein Blick in die Zukunft sein?
  • Und welche Rolle spielt hier eine Zusammenarbeit von Akademiker*innen, Aktivist*innen, Künstler*innen,… über verschiedene Generationen hinweg?

Das Symposium soll ebenso aufzeigen, inwieweit eine historische Perspektivierung Ansätze für ein besseres Begreifen und die Analyse gegenwärtiger gesellschaftlicher Verhältnisse bieten kann. Gleichzeitig sollen Lösungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume entwickelt werden. Nicht zuletzt soll mit dem Symposium auch der Versuch unternommen werden die gewaltvolle koloniale Geschichte der Archivierung zu beleuchten und diese mit Gegennarrativen zu durchbrechen.

Wir freuen uns auf ein Keynote-Gespräch mit Nikita Dhawan, Fatima El-Tayeb und Macarena Gómez-Barris (Moderation: Emilia Roig), auf den Publikations-Launch von Geschichte Schreiben (Neue Rundschau 2018/2), herausgegeben von Sharon Dodua Otoo und Manuela Bauche, sowie auf viele, weitere Gäste.

Näheres zum Programm hier: www.xartsplitta.net/programm_neue_perspektiven/


Eine Veranstaltung von: xart splitta e.V.

In Kooperation mit und veranstaltet im:

Nachbarschaftshaus Urbanstraße, Urbanstraße 21, 10961 Berlin. Anfahrt: www.nachbarschaftshaus.de/kontakt/anfahrt/

 

Gefördert von:

Senatsverwaltung für Kultur und Europa

 

Mit freundlicher Unterstützung von: