welche fragen kann ich mir stellen in vorbereitung einer intervenierenden handlung?

so wie machtstrukturen sich in ihrer realisierung kontinuierlich anpassen und verändern, so müssen auch intervenierende handlungen kontinuierlich verändert, ausprobiert, reflektiert und neu probiert werden. es gibt nicht die perfekte intervention, es gibt immer nur versuche. intervenierende handlungen schaffen räume, communities, anwesenheiten, gerade auch in ihrer fragilität, ihrer unabschließbarkeit, in dem wunsch sie immer wieder zu verändern, zu reflektieren, zu verändern. jedes intervenieren ist ein probieren, ein suchen nach anwesenheit, ein zusammendenken und –handeln, ein gestalten von welt. die sammlung von fragen hier soll dabei helfen, in intervenierende bewegungen zu kommen:

  • wie können wir als projekt/arbeits/interventionsgruppe uns gegenseitig supporten im intervenieren? wie können wir dies als lebensform füllen, als lustbringend, raumeinnehmend. anwesend-sein? wann und wie kann mein intervenieren ein teil von community-building sein?
  • wie sind wir positioniert in bezug auf das ziel unseres intervenierens? sind wir beispielsweise in bezug auf rassismus privilegiert und intervenieren in eine rassistische handlung einer anderen privilegierten person? wie positionieren wir uns dadurch und dabei? Sind wir alle gleich positioniert in unserer gruppe und wie reflektieren wir unterschiedliche interdependente positionierungen untereinander?
  • wollen wir kritisieren (welche personen oder was?) oder wollen wir empowern (welche personen oder was?)? oder beides? und wie verbunden miteinander?
    in was wollen wir als gruppe intervenieren? d.h. was stellen wir auf diese weise her? was oder welchen leuten geben wir auf diese weise (geltungs)macht, indem wir uns (kritisch) darauf beziehen, es wieder aufrufen?
  • wann ist eine intervenierende handlung für uns geglückt, wann abgeschlossen, wann gescheitert? und woran machen wir das fest? und was bedeutet das für unser intervenierendes handeln?
  • für welche personen oder was wollen wir intervenieren? wie stellen wir uns her auf diese weise? also zum beispiel, wie reflektieren wir unsere eigenen interdependenten und vielleicht verschiedenen positionierungen in bezug auf die intervenierende handlung? wie können wir in uns selbst intervenieren, einzeln und als gruppe? was für bilder von anderen habe ich, wenn ich für andere intervenieren will? inwiefern höre ich, was sie wollen?
  • wie kann ich intervenieren ohne diskriminierungen entwahrzunehmen, differenzen in ansätzen, wünschen und zielvorstellungen stehenlassen und produktiv in interaktion versetzen?
  • mit welchen menschen führe ich die intervenierende handlung durch? wie konkret haben wir mögliche szenarien abgesprochen und uns über unsere möglichkeiten und grenzen, bedürfnisse und wünsche ausgetauscht? wie können wir uns supporten, wie differenzen wahrnehmen und stehenlassen?
  • können wir unsere geplante interveniereung nochmal auf interdependierende diskriminierungsformen gegenlesen und uns damit selbst nochmal herausfordern?